Brief des Herausgebers 5/2012

 

Liebe Leserinnen und Leser! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Hier stehen wir alle mit Sorge, wie dieses unser Europa aus der gegenwärtigen Finanzkrise geschlossen herauskommt. Dass es so weit gekommen ist!? Politiker scheinen viel öfter Fehler zu machen als wir Ärzte! Oder vielleicht haben wir ein zunehmend besser funktionierendes System des Fehler-Monitorings und des Qualitätsmanagements? Und vielleicht lernen wir mehr und besser aus unseren Fehlern?

Academia und Standespolitik tragen dazu bei.

 

Einer, der in der Standespolitik einen großen Einsatz leistete, ist Dr. Günther Wawrowsky. Auf Seite 10 schreibt er Medizin- und Politikgeschichte der Gegenwart, wenn er sich nach 10 Jahren in der Standespolitik und als Präsident des Berufsverbandes Österreichischer Internisten verabschiedet. Dr. Lothar Fiedler, der Vertreter der niedergelassenen Internisten (Seite 12), stellt mit Freude fest, dass die Krankenkassen 2011 positiv abschlossen und dass es nach Abbau des Schuldenbergs für neue Verhandlungen über zusätzliche Leistungen gut aussähe. Es ist auch sein gutes Recht, den niedergelassenen Bereich so positiv gegenüber „dem Spital“ darzustellen! Und wenn wir in der Gesundheitspolitik ein bisschen weiter schauen: In den USA haben mit einer knappen Entscheidung (4:3) die Höchstrichter (Supreme Court) entschieden, dass Obamas Gesundheitsreform nicht die Eigenrechte der Bürger verletze, es werden also etwa 50 Millionen bisher Unversicherte eine Krankenversicherung bekommen, ein großer Erfolg, Obama wird im November wiedergewählt werden!

 

Als Hauptthema (wir nennen es „Focus“) widmen wir uns in dieser Ausgabe der Hämatologie und Hämostaseologie. Gerade die neuen Antikoagulantien bringen eine so wertvolle Erweiterung unseres therapeutischen Armamentariums, dass auf diesem Gebiet eine sehr interessante Zeit begonnen hat. Ich danke Professor Ingrid Pabinger für die Zusammenstellung der wichtigen Beiträge!

Und das sollte für Sie eine interessante Sommerlektüre sein.

Ihr

o. Univ.-Prof. Dr. Günter J. Krejs