Onkologische Highlights vom Europäischen Radiologenkongress

Die Erweiterungen sind auch im Bereich der Onkologie angesiedelt und betreffen die neu gegründete „European Society of Oncologic Imaging“ (ESOI), die Kurse und Symposien im Rahmen des ECR anbietet. Zudem ist dieses Jahr die „European Society for Radiotherapy and Oncology“ (ESTRO) zu Gast. Zu diesem Themenschwerpunkt passt die Vortragsreihe „Managing patients with cancer“, die 2010 gestartet wurde und die sich mit der engen Zusammenarbeit von SpezialistInnen verschiedener Fachrichtungen beschäftigt.
Organisiert durch dieses Subkomitee, dem auch der österreichische Radiologe Prof. Peter Brader angehörte, beschäftigten sich 30 Sitzungen mit 160 Präsentationen mit onkologischen Fragestellungen in der Radiologie. Das zeigt sehr eindrucksvoll die Bedeutung des Themas. Sowohl die wissenschaftlichen als auch ganz besonders die multidisziplinären Sitzungen waren überdurchschnittlich gut besucht. Zusammen mit den regen Diskussionen spiegelt sich darin das große Interesse der Radiologen an diesem Thema. Aus diesem Grund wird die onkologische Bildgebung auch nächstes Jahr, beim ECR 2013, wieder einen Schwerpunkt darstellen.
Dass sich die onkologische Bildgebung als Subspezialität auch durch eine eigene Gesellschaft in Europa, die ESOI manifestiert, ist eine logische Konsequenz aus dieser wachsenden Bedeutung.
Zur Bildgebung von Komplikationen unter der onkologischen Therapie leitete Prof. Brader einen „Refresher Course“, am Montag, 5. März, von 8.30 bis 10.00 Uhr. Es ist dies ein recht junges Gebiet innerhalb der Radiologie, aber eines mit wachsender Bedeutung. Einerseits angesichts der sich vergrößernden Patientenzahlen, andererseits aufgrund der zunehmenden Therapieoptionen. Sowohl Strahlenals auch Chemotherapie und der Einsatz sog. zielgerichteter Therapien führen zu Nebenwirkungen. Die jeweiligen möglichen Komplikationen werden durch die Kombinationsmöglichkeit dieser Therapieansätze vielfältig. Sie sind in diesem Kurs anhand von drei Organsystemen abgehandelt worden, in denen sie sich häufig manifestieren: Abdomen, Thorax und ZNS. Der wichtigste Punkt ist, dass die Radiologen sich der möglichen Komplikationen einer onkologischen Therapie bewusst sind.

Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Peter Brader
Klinische Abteilung für Onkologische und molekulare Bildgebung, Universitätsklinik für Radiodiagnostik, Medizinische Universität Wien