Fibromyalgie: Starke Empfehlung für körperbezogene Therapien

Änderungen in der S3-Leitlinie zum Fibromyalgie-Syndrom

Redaktion: Mag. Sandra Standhartinger

Diagnostik: Als weitere diagnostische Kriterien des FMS werden die modifizierten vorläufigen diagnostischen Kriterien des Amerikanischen Kollegiums für Rheumatologie empfohlen.

Versorgungskoordination: Der abgestufte Therapiealgorithmus wurde um eine Stufentherapie in Abhängigkeit vom Schweregrad des FMS ergänzt (Tab. 1).

Therapie: Verglichen mit der 1. Leitlinie wurden durch die Bewertung der Quantität und Qualität sowie durch die quantitative Analyse a priori vorgegebener Endpunkte der Wirksamkeit die Anforderungen für eine Empfehlung erhöht. Die Änderung der Anforderungen an die Qualität der Evidenz führte dazu, dass einige Verfahren aus dem Bereich der physikalischen und komplementären Verfahren, die 2008 eine offene Empfehlung (im Rahmen eines multimodalen Therapiekonzepts) erhielten, 2012 weder eine positive noch negative Empfehlung erhielten.

Die Änderungen der Kriterien der Qualität der Evidenz sowie der Wirksamkeits- und Schadensbeurteilung führten zu niedrigeren Empfehlungsgraden im Bereich Medikamente, Psychotherapie und komplementären Verfahren. Die stärkere Gewichtung möglicher Schäden führte bei einigen Medikamenten zu einer Abstufung der Empfehlung. Neue Studien führten zu höheren (z. B. Akupunktur, meditative Bewegungstherapien), niedrigeren (z. B. Dopaminagonisten) bzw. neuen Empfehlungen (z. B. Krafttraining) (Tab. 2).

1 Themenheft „Fibromyalgiesyndrom – Eine interdiszipli­näre S3-Leitlinie. Hintergründe und Ziele – Methoden­report – Klassifikation – Pathophysiologie – Behandlungsgrundsätze und verschiedene Therapieverfahren. Der Schmerz 2012; 26
2 Themenheft „Fibromyalgiesyndrom – Eine interdiszipli­näre S3-Leitlinie. Hintergründe und Ziele – Methoden­report – Klassifikation – Pathophysiologie – Behandlungsgrundsätze und verschiedene Therapieverfahren. Der Schmerz 2008; 22:239-348