Von der Schmerztherapie zur Schmerzmedizin

In diesen Beiträgen für den FOCUS „20 Jahre Schmerzmedizin“ wird die Entwicklung von der Schmerztherapie zur Schmerzmedizin beleuchtet. Wir konnten in Österreich auch einen wichtigen Beitrag liefern, da die Leitlinie für den unspezifischen Rückenschmerz 2018 fertiggestellt wurde. Bezüglich der Verbesserung der Ausbildungsqualität in der Schmerzmedizin sind allerdings noch viele Fragen offen. Anhand der Leitlinie für den unspezifischen Rückenschmerz wird auch eine Checkliste entwickelt, ab welchen Zeitpunkt und in welchem Stadium der Patient mit unspezifischem Rückenschmerz welchen Arzt/welche Klinik aufsuchen soll.

Weiters wird auch die Entwicklung der medikamentösen Schmerztherapie beleuchtet. Hier hat sich in den letzten 20 Jahren einiges getan. Sowohl auf dem Sektor der Nicht-Opioid-Analgetika als auch auf dem der Opioide, wobei in den letzten Jahren keine großen Entwicklungen mehr in der Schmerztherapie stattgefunden haben. Sehr wohl aber in der Migränetherapie, wo uns neue monoklonale IgG-Antikörper gegen Calcitonin Gene-related Peptide zur Verfügung stehen.

Die invasive Schmerztherapie hat eine besondere Relevanz. Das Problem ist aber folgendes: Reduzieren sich Schmerzambulanzen und beherrschen Ärzte und Ärztinnen die Skills der invasiven Schmerztherapie nicht mehr, führt dies zu einem Versorgungsmangel.

Das Konzept, das über den Einzelkonzepten steht, ist das multimodale Therapiekonzept, bei dem die Therapie mit dem Schwerpunkt Physiotherapie, Psychotherapie und Schmerztherapie tagesklinisch erfolgt. Die Therapie, die keine Nebenwirkung hat, ist die körperliche Aktivität.

Viel Freude beim Lesen!

Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar