Bei den zahlreichen Möglichkeiten in der Behandlung des metastasierten, kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (mCRPC) fehlen momentan prospektive Studien zur Therapiesequenz nach Docetaxel. In dieser retrospektiven Analyse von 1.099 Patienten wurden die Behandlungen in verschiedenen Abfolgen nach Docetaxel (Docetaxel wurde als Erstlinientherapie bezeichnet) auf Vorteile für das Gesamtüberleben untersucht.
Die Arme waren:
1. Hormontherapie (ABI/ENZ) – Cabazitaxel
2. Cabazitaxel – Hormontherapie (ABI/ENZ)
3. Hormontherapie – Hormontherapie
DAS ERGEBNIS: Im Gesamtüberleben konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den drei Armen festgestellt werden (p=0,975). Patienten mit einer secondline-Hormontherapie hatten verglichen mit einer Cabazitaxel-Zweitlinientherapie ein signifikant längeres progressionsfreies Überleben, wenn auch marginal in klinischer Hinsicht (6,1 vs. 5,6 Monate, p<0,00001). In der Drittlinie führte Cabazitaxel zu einer signifikanten Überlebensverlängerung (vom Beginn der Drittlinientherapie) verglichen mit den Hormontherapien: das mediane Gesamtüberleben betrug 12,2 Monate vs. 9,1 Monate (p=0,039).
Im Fall einer Hormontherapie-basierten Zweitlinientherapie bei Patienten mit einem längeren progressionsfreien Überleben (>6 Monate) wurden Patienten häufiger mit einer Hormontherapie in der Drittlinie therapiert. In diesem Fall zeigte die Sequenz, bei der zwei Hormontherapien hintereinander gegeben wurden ein schlechteres Gesamtüberleben als eine Hormontherapie gefolgt von Cabazitaxel in der Drittlinie (24,8 vs. 30,0 p= 0,022).
Fazit: Die Autoren konkludieren, dass jene Patienten, die auf eine Secondline-Hormontherapie gut ansprechen, mit Cabazitaxel ein besseres Ansprechen in der Drittlinie haben.
Limitationen: retrospektive Studie
Kommentar Shahrokh F Shariat: Umfassende Daten der jüngeren Vergangenheit legen den frühen Einsatz von Cabazitaxel nahe.