Ärztekammer-Spitze präsentiert ihr Arbeitsprogramm

(c) ÖÄK / Stefan Seelig

Die neue Spitze der Österreichischen Ärztekammer präsentierte ihre aktuellen Positionen zu den wichtigsten Themen im Gesundheitsbereich.

Seit 27 Tagen ist das neue Präsidium der Österreichischen Ärztekammer im Amt. Bei einer Pressekonferenz in Wien skizzierten ÖÄK-Präsident Johannes Steinhart sowie die Bundeskurienobmänner der angestellten bzw. niedergelassenen Ärzte, ÖÄK-Vizepräsident Harald Mayer bzw. ÖÄK-Vizepräsident Edgar Wutscher, nun ihre aktuellen Positionen – von Strategien im Kampf gegen den drohenden Ärztemangel, über konsequentes Vorgehen gegen aktuelle Fehlentwicklungen bis hin zur „Gesundheitsarmut“, die neben der „Energiearmut“ schon bald Realität werden könnte.

Steinhart betonte, dass ein wichtiger Fokus seiner Amtszeit darauf liege, in der Ärzteschaft Gemeinsames über Trennendes zu stellen: „Die zuletzt aufgetretenen Risse in der Ärzteschaft müssen geschlossen werden, wir Ärztinnen und Ärzte müssen angesichts der Weggabelungen und der nötigen Entscheidungen, wohin es mit der österreichischen Gesundheitsversorgung geht, stark und geeint auftreten. Nur der Zusammenhalt macht uns zu einem verlässlichen Faktor.“ Er sprach damit unter anderem Kritik an Corona-Maßnahmen an sowie die Anfechtung der Wahl von Mayer durch Vertreter:innen aus vier Bundesländern. Letztere wurde durch ein Rechtsgutachten nun abgewiesen.

Als größte Herausforderungen für die nächsten Jahre sieht Steinhart die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Spitalsärzt:innen, die Attraktivierung des niedergelassenen Kassenbereichs, die Sicherstellung einer wohnortnahen niederschwelligen Gesundheitsversorgung vor dem Hintergrund einer stetig wachsenden und älter werdenden Bevölkerung, eine deutliche Entlastung der Ärzteschaft von bürokratischen Aufgaben sowie mehr Mittel für die Versorgung. Gleichzeitig übte er Kritik an der mit viel Aufwand neu geschaffenen Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) – diese müsse endlich beginnen, österreichweit zu denken: „Von unserer Seite liegt seit fast zwei Jahren ein fertiger, einheitlicher Leistungskatalog bereit. Dieser muss unverzüglich umgesetzt werden.“ Für den niedergelassenen Bereich forderte Bundeskurienobmann Wutscher nötige Investitionen – etwa in die Gesprächsmedizin. (rüm)