Der Zusammenhang von Ernährungsgewohnheiten und intestinaler Inflammation stellt einen zentralen Pathomechanismus und ein mögliches therapeutisches Ziel bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen dar. In dieser israelischen Kohorte wurden rezent mit Morbus Crohn diagnostizierte Patient:innen (n = 25) mittels eines breiten systembiologischen Ansatzes charakterisiert und mit einer gesunden Kontrollgruppe (n = 32) verglichen. Dabei fanden sich bereits zum Zeitpunkt der Diagnose deutliche Veränderungen im fäkalen Metabolom sowie im ilealen Transkriptom, jeweils in Abhängigkeit von ernährungsbezogenen Faktoren. So zeigte sich z. B. eine positive Korrelation der Aufnahme von Zuckern und gesättigten Fettsäuren mit der entzündlichen Aktivität sowie der Expression eines Moduls der angeborenen Immunität im intestinalen Epithel des terminalen Ileums. Weitere mikrobielle, metabolomische sowie transkriptomische Signalwege waren in der Kontrollgruppe stärker vertreten.
Fazit: Durch das prospektive Studiendesign und die umfassende Charakterisierung von Einflussfaktoren erlauben diese Ergebnisse, die Kausalität von ernährungsbezogenen Faktoren auf die Entwicklung eines M. Crohn einzuschätzen. Dabei fanden sich auch zahlreiche Stoffwechselwege und immunologische Prozesse, die im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe reduziert waren. Diese könnten nach Meinung der Autor:innen neue Therapiemechanismen darstellen.
DOP30: Haberman Ziv Y et al., Identifying dietary factors and metabolites that may promote healthier Crohn Disease microbiome and mucosal transcriptomics signals as future targets using Diet-Omics