Patient:innen mit rheumatoider Arthritis (RA), die mit Januskinase-Inhibitoren (JAK-i) behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko für eine Herpes-Zoster-Erkrankung (HZ). Daten zur Prävention mit dem HZ-Totimpfstoff Shingrix® waren bei diesem Patientenkollektiv bisher kaum verfügbar. Eine schwedische Studie untersuchte die serologische Immunantwort und Sicherheit von Shingrix® bei RA-Patient:innen unter laufender Therapie mit einem JAK-i.
Insgesamt 82 RA-Patient:innen unter JAK-i-Therapie und 51 gesunde Kontrollpersonen erhielten im Abstand von 2 Monaten 2 Dosen des HZ-Totimpfstoffs. Nach der Impfung kam es bei beiden Gruppen zu einem signifikanten Anstieg der impfspezifischen Antikörperspiegel: Eine mindestens 4-fache Antikörpersteigerung erzielten 80,5 % der RA-Patient:innen, verglichen mit 98,0 % in der Kontrollgruppe. Die postvakzinalen Antikörperspiegel lagen bei RA-Patient:innen signifikant niedriger als bei Gesunden. Am niedrigsten war die Immunantwort bei gleichzeitiger Gabe von JAK-i und Methotrexat – im Vergleich zu einer JAK-i-Monotherapie. Leichte bis moderate Nebenwirkungen waren häufig, aber gut verträglich. Ein:e Patient:in erkrankte trotz Impfung an HZ, bei 6 Patient:innen (6,5 %) kam es zu einer vorübergehenden Zunahme der RA-Aktivität.Der HZ-Totimpfstoff zeigte bei den meisten RA-Patient:innen unter Immunsuppression mit einem JAK-i eine ausreichende Immunantwort und wurde insgesamt gut vertragen. Bei Kombination mit Methotrexat könnte eventuell eine vorübergehende Pause in Betracht gezogen werden, um die Immunantwort zu optimieren. Die Ergebnisse stützen jedenfalls die Impfempfehlung für diese besonders gefährdete Patientengruppe, speziell unter JAK-i-Monotherapie.