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Allergien auf dem Vormarsch

Die Ärzte Krone sprach mit dem Prim. Priv.-Doz. Dr. Fritz Horak, Ärztlicher Leiter des Allergiezentrums Wien West, über die weltweite Zunahme von Allergien sowie darüber, welche Rolle der Klimawandel dabei spielt und welche Therapieoptionen zur Verfügung stehen. In den frühen 2000er-Jahren waren ungefähr 25 % der Europäer:innen an einer Atemwegsallergie erkrankt; diese Zahl dürfte bereits auf 30 % angestiegen sein. Die allergenspezifische Immuntherapie bleibt die einzige kausale Therapieoption und kommt mittlerweile für den Großteil der Patient:innen in Frage.


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DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:

  • Einer der Gründe für die weltweite Zunahme an Allergien dürfte der Klimawandel sein, wodurch die Pollensaison einerseits immer länger dauert, andererseits die Allergenität der Pollen verstärkt wird.
  • Die Hygiene-Hypothese ist noch immer aktuell. Die Anzahl der Bakterienstämme (=Diversität), denen man in der (frühen) Kindheit ausgesetzt wird, spielt eine Rolle bei der Entwicklung von Allergien.
  • Prinzipiell eignen sich Patient:innen ab dem 6. Lebensjahr für eine allergenspezifische Immuntherapie. Ein oberes Alterslimit gibt es nicht mehr, auch ältere Patient:innen profitieren davon. Es gibt nur wenige Kontraindikationen (z.B. aktive Krebserkrankung, schwere Immundefekte, unkontrolliertes Asthma).
  • Die Qualität der Immuntherapien hat sich in den letzten Jahren stark verbessert, neue Protokolle erlauben eine kürzere Therapiedauer. Der Vergleich zwischen sublingualen und subkutanen Therapien ist nicht direkt untersucht; bei den Pollenallergien gibt es aber sehr gute Daten für beide Applikationsweisen.
  • Die 3 Säulen der Therapie sind: allergenspezifische Immuntherapie, Allergenkarenz und die symptomatische Therapie. Bei letzterer stehen uns orale Antihistaminika, Nasensprays (Antihistaminika, Kortison oder Kombinationspräparate) sowie lokale Antihistaminika zum Eintropfen in Nase und Augen zur Verfügung.
  • Unterstützung bietet die App Pollen+ des Österreichischen Polleninformationsdienstes, die ein Symptomtagebuch und die Möglichkeit eines Befundberichtes beinhaltet, der bei Bedarf auch von ärztlicher Seite eingesehen werden kann.