Investition in die Zukunft

Pharmazeutische Innovationen sind weit mehr als medizinischer Fortschritt – sie sind eine Investition in die Gesundheit unserer Gesellschaft. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des Instituts für Pharmaökonomische Forschung (IPF). Anhand von Beispielen aus verschiedenen medizinischen Fachbereichen wird veranschaulicht, wie neue Medikamente und Impfstoffe nicht nur die Lebensqualität und -dauer der Patient:innen verbessern, sondern auch volkswirtschaftlich und gesellschaftlich von Bedeutung sind.

„Die Gesundheit und die Wirtschaft eines Landes bedingen sich gegenseitig. Eine gesunde Bevölkerung trägt entscheidend zum Wohl eines Sozial- und Wirtschaftssystems bei. Gleichzeitig ist eine leistungsfähige Wirtschaft notwendig, um ein soziales Gesundheitssystem zu finanzieren und aufrechtzuerhalten“, erläutert Dr.in Evelyn Walter, Geschäftsführerin des IPF. Innovative Therapien reduzieren Folgekosten, erhalten Produktivität und fördern klinische Forschung sowie Beschäftigung. Trotz dieser Mehrwerte steht im österreichischen Gesundheitssystem oft der kurzfristige Kostenaspekt im Vordergrund. „Eine isolierte Betrachtung der Behandlungsausgaben wird dem gesamten Werte- und Nutzenspektrum von Innovationen niemals gerecht“, so Walter. „Auch wenn die Effekte je nach Indikationsbereich durchaus unterschiedlich stark ausgeprägt sein können.“ Exemplarisch dafür könnte eine innovative Behandlung einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung rund 50 Millionen Euro einsparen, abgesehen von der höheren Lebensqualität für die Betroffenen. Ein anderes Beispiel betrifft die Immunisierung gegen Herpes Zoster: Mit einer Steigerung der Impfrate um 10 % könnten rund 56 Millionen Euro eingespart werden.

„Die positiven Auswirkungen von Innovationen mögen nicht immer sofort erkennbar sein, weil sie sich meist mittel- bis langfristig einstellen“, betont Jens Weidner, Leiter einer Arbeitsgruppe im Forum der forschenden pharmazeutischen Industrie (FOPI), das die Untersuchung beauftragt hat. Ausgaben im Gesundheitssystem sollten daher stets als eine langfristige Strategie betrachtet werden, nämlich als Investition in unser Humankapital, zeigt sich Weidner überzeugt.