Prävention zahlt sich aus

Die wirtschaftliche Belastung durch Krebserkrankungen in Österreich ist erheblich und nimmt weiter zu. Gründe dafür sind steigende Lebenserwartung, teure Therapien und längere Krankheitsverläufe. Eine aktuelle Studie der Sozialversicherung der Selbstständigen (SVS) und des Wirtschaftsforschungsinstitutes Economica beziffert die jährlichen volkswirtschaftlichen Kosten auf rund 1,7 Milliarden Euro.

Peter Lehner, Obmann der SVS (links), und Univ.-Prof. Dr. Christian Helmenstein, Vorstand Economica, Chefökonom der Industriellenvereinigung (rechts)

Neben direkten Kosten wie Hospitalisierung und Medikamente schlagen auch Produktivitätsverluste und Erwerbsunfähigkeit zu Buche. Bis zum Jahr 2050 wird in Österreich ein Kostenanstieg von 63 % erwartet. Besonders betroffen sind Männer zwischen 50 und 60 Jahren; eine Gruppe, die unter Selbständigen stark vertreten ist. Um gegenzusteuern, setzt die SVS 2025 auf verstärkte Krebsvorsorge mit der Initiative „Gemeinsam gegen Krebs“ und einem Bonusprogramm.

Die Teilnahmequoten an Vorsorgeuntersuchungen sind im europäischen Vergleich noch ausbaufähig, etwa bei der Brustkrebsvorsorge mit nur 41 % gegenüber 80 % in Skandinavien. Erfreulicherweise zeigte das Bonusprogramm aber bereits Wirkung: Die Zahl aller Vorsorgeuntersuchungen (Darm-, Haut-, Brust-, Gebärmutterhals- und Prostatakrebs) konnte im ersten Quartal 2025 gegenüber dem Vergleichsquartal 2024 gesteigert werden.