1. Vorarlberger/Tiroler AHOP-Fortbildungstag

Hoher Sicherheitsstandard macht Fortbildung möglich

Am 12. November 2021 luden die OrganisatorInnen zum ersten gemeinsamen Vorarlberger/Tiroler AHOP-Fortbildungstag, welcher ab sofort abwechselnd in Vorarlberg (2021) und in Tirol (2022) stattfinden wird. Die derzeit wieder zugespitzte Situation betreffend die Corona-Pandemie macht auch vor AHOP-Veranstaltungen nicht halt. Wie ein ständiger Wettlauf gegen die Zeit wurden die Tage vor der Veranstaltung empfunden: Kann die Veranstaltung wie geplant stattfinden, oder muss in letzter Sekunde abgesagt werden?

Daumen hoch: Nicht nur die hohe Qualität von Vortragsbeiträgen zeichnet AHOP-Veranstaltungen aus, sondern auch die hohen Sicherheitsmaßnahmen. Neben der Einhaltung der 2-G-Regel sorgte auch ein negativer PCR-Test von allen TeilnehmerInnen und ein großzügiger Saal mit limitierter TeilnehmerInnenzahl vor Ort für ein sicheres Gefühl bei der Tagung. Der Rest der TeilnehmerInnen, die für die Präsenzveranstaltung keinen Platz mehr erhielten, konnte die Fortbildung via Live-Stream bequem von zu Hause aus verfolgen.

Krise, Resilienz, „Freude einladen“

Sich selbst treu bleiben: Wie auch Kerstin Paradies (Berlin) in ihrem Vortrag zur „Resilienz als Kraftquelle für die Pflege in Zeiten der Pandemie“ eindrücklich beschreibt, ist es wichtiger denn je, eigene Strategien zu entwickeln und zu nutzen, um – selbst in schwierigsten Zeiten – die individuellen Energiequellen wieder ausreichend aufladen zu können. Anhand einer einfachen Übung vermittelte die onkologische Pflegeexpertin allen TeilnehmerInnen eine wertvolle Methode („Freude einladen“), die in kurzer Zeit und mit wenig Aufwand jederzeit im Arbeitsalltag angewendet werden kann und negative Schwingungen in positive Energie umwandelt. Mit den Worten „Bleibt euch treu!“ verabschiedete sich Paradies vom Publikum.

Eine bewundernswerte Frau: Ausreichend Resilienz beweist auch Mag. Claudia Altmann-Pospischek (Wiener Neustadt) seit ihrer Diagnose „metastasierter Brustkrebs“ vor 8 Jahren tagtäglich. Nachdem ihr damals noch zwei Jahre Lebenszeit prognostiziert wurden und sie daraufhin zwei Jahre lang auf das Sterben gewartet hatte, startete sie nach Ablauf dieser Frist so richtig durch und beschloss, ihre Erkrankung und ihre Erfahrungen der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das dafür geeignete Medium fand sie in einem Blog. Tausende – teils Betroffene, teils Angehörige oder einfach nur Interessierte – verfolgen das Leben der Bloggerin mit ihrer Erkrankung seither in Social Media, stehen ihr bei, hoffen und bangen mit ihr, spenden ihr Trost. Eine Betroffene, die mit ihrer positiven Ausstrahlung und mit ihrer Energie anderen Menschen mit ähnlichem Schicksal Kraft geben will. Schwarze Tage überwindet sie, indem sie selbst im Negativen noch das Positive sucht und findet. Wie ihre beste Freundin – ihre Breast-Nurse, die sie wohl, wie sie sagt, ohne den Krebs nie kennengelernt hätte. Kraft und Energie bezieht sie aus ihrer Familie, ihrem Mann, ihren Freunden und ihrer Arbeit, am meisten jedoch aus ihren zahlreichen Reisen rund um die Welt: „Ich gehe mit dem Krebs schlafen und stehe mit dem Krebs wieder auf, aber bei meinen Reisen bleibt der Krebs zu Hause.“

Danke, Helga Bickel!

Bei all den positiven Beiträgen, Erlebnissen und Begegnungen an diesem Tag gibt es jedoch auch etwas Bedauerliches zu bemerken: Für DGKP Helga Bickel, langjähriges AHOP-Vorstandsmitglied, ehemalige Vizepräsidentin der AHOP, langjährige und aktuelle Landeskontaktperson für Vorarlberg, war es der letzte Fortbildungstag, den sie im Namen der AHOP organisiert hat. Sie wird im kommenden Jahr ihren wohlverdienten Ruhestand antreten und ihre Funktion als Landeskontaktperson an ihre Kollegin DGKP Rebecca Platzer übergeben. Wir danken Helga für viele großartige Veranstaltungen im Namen der AHOP im Ländle und speziell für diesen, der trotz der schwierigen Umstände wie gewohnt wieder ein wirklich erfolgreicher war. Danke, Helga!