Stärkung der Resilienz für Breast Care Nurses und ihre Patient:innen

Das erste AHOP Breast Care Nurse Symposium am 18. September 2023 war ein bedeutendes Ereignis für Breast Care Nurses und Brustkrebspatient:innen gleichermaßen. Unter dem Fokus der multiprofessionellen Unterstützung von Brustkrebspatient:innen wurden entscheidende Erkenntnisse präsentiert, die nicht nur das Leben dieser Fachleute, sondern auch das Leben der betroffenen Patient:innen positiv beeinflussen können.

Resilienz – eine trainierbare Stärke

Der Vortrag von Mag.a Theresia Rosner-Seifert, einer klinischen Psychologin und Psychoonkologin, eröffnete das Symposium. Sie betonte, dass Resilienz eine trainierbare psychische Widerstandskraft ist, die es ermöglicht, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen. Diese Fähigkeit bildet sich durch die Bewältigung von Stress und Krisen heraus und wirkt wie ein Schutzschild. Breast Care Nurses stehen täglich vor Herausforderungen, darunter die Konfrontation mit Krankheit, Leid und Ängsten, aber auch Hilflosigkeit und fehlender Abgrenzung im Kontakt mit Patient:innen. Hier wurden Werkzeuge zur Resilienzsteigerung vorgestellt, darunter die Unterscheidung zwischen dem Schicksalsraum und dem Gestaltungsfreiraum.

Inspiriert vom Begründer der Logotherapie Viktor E. Frankl, ermutigte sie dazu, die Frage zu stellen: „Wer will ich sein?“, anstatt nur nach dem zu fragen, was einem zusteht. Mag.a Rosner-Seifert betonte die Bedeutung der Einzigartigkeit eines jeden Menschen und wie diese in schwierigen Situationen zur Entfaltung kommen kann. Der Perspektivenwechsel und die bewusste Selbstfürsorge wurden als weiterführende Werkzeuge zur Resilienzsteigerung hervorgehoben.

Metastasierter Brustkrebs – eine chronische Herausforderung

Mag.a Claudia Altmann-Pospischek, eine metastasierte Brustkrebspatientin, teilte ihre beeindruckende Perspektive. Sie verdeutlichte die besonderen Herausforderungen, vor denen Patient:innen mit metastasiertem Brustkrebs stehen. Diese Frauen leiden unter einer unheilbaren Krankheit und müssen sich auf eine Dauertherapie einstellen. Sie müssen mit Nebenwirkungen, Schmerzen und psychischer Belastung umgehen und können oft nicht mehr in ihrem vorherigen Umfang arbeiten. Die Patientin erzählte von ihrer persönlichen Resilienzstrategie, die sich auf das Akzeptieren ihrer Krankheit und das Setzen von Lebenszielen konzentriert.

Resilienz für alle – ein Fazit

Das erste AHOP Breast Care Nurse Symposium zeigte, wie wichtig die Stärkung der Resilienz für alle Berufsgruppen, die Brustkrebspatient:innen versorgen, sowie für Betroffene selbst ist. Resilienz eröffnet Möglichkeiten, schwierige Lebenssituationen zu bewältigen und die Lebensqualität zu steigern. Die Vorträge von Mag.a Theresia Rosner-Seifert und Mag.a Claudia Altmann-Pospischek boten wertvolle Einblicke und inspirierende Ansätze zur Förderung der Resilienz, sowohl im beruflichen als auch im persönlichen Leben.

Abschließend möchten wir die Worte von Viktor Frankl (1905–1997) in Erinnerung rufen: „Die Welt ist kein perfekter Ort – aber es liegt an uns, ob wir sie ein Stück heller machen wollen.“ Dieses Zitat unterstreicht die Bedeutung der individuellen und kollektiven Anstrengungen, um die Welt um uns herum positiv zu gestalten.n