BLF 2/2015: Grippale Infekte bei Kindern

Erwachsene bekommen im Mittel drei bis vier Erkältungen pro Jahr mit einer mittleren Symptomdauer von fünf bis sieben Tagen. Kinder unter sechs Jahre hingegen haben durchschnittlich sechs bis acht Episoden pro Jahr (und in der kalten Jahreszeit oft eine im Monat) mit einer typischen mittleren Symptomdauer von zwei Wochen. Es kann sehr hilfreich sein, verzweifelte Eltern auf diese längere Symptomdauer hinzuweisen.
Die gute Nachricht ist, dass Kinder in Kindergärten und Tagesbetreuungseinrichtungen erfahrungsgemäß zwar häufiger erkranken, dafür aber dann im Schulalter über eine bessere Widerstandsfähigkeit verfügen.
Da vor allem bei kleinen Kindern die Atemwege noch sehr eng sind, können schon geringe Mengen an Sekret und eine leichte Schwellung der Schleimhäute sehr beeinträchtigend sein. Abschwellende Nasentropfen in altersgerechter Konzentration bringen rasche Erleichterung. Aber auch mit Salzlösungen kann eine gewisse abschwellende Wirkung erzielt und zusätzlich die Nasenschleimhaut befeuchtet werden.
Atemwegserkrankungen vor allem im Kindesalter sind ein klassisches Einsatzgebiet für Phytotherapeutika. Bei trockenem Reizhusten, wie er vor allem am Beginn einer Erkältung auftritt, haben sich vor allem Schleimstoffdrogen wie Eibischwurzel und Isländisches Moos bewährt. Bei produktivem Husten werden schleimlösende Wirkstoffe, wie Efeu, Thymian, Primelwurzel oder Spitzwegerich eingesetzt. Unterstützt werden kann die Sekretolyse durch äußerlich angewendete Präparate mit ätherischen Ölen, die über die Haut oder durch den Inhalationseffekt in den Bronchialtrakt gelangen. Präparate, die Menthol oder Eukalyptus enthalten, sollten jedoch bei Säuglingen und Kleinkindern auf keinen Fall angewendet werden.

 

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