Die Pflanze an der Tara: Taigawurzel

Botanik und Inhaltsstoffe

Die Taigawurzel (Eleutherococci radix, Stammpflanze Eleutherococcus senticosus [RUPR. et MAXIM.] MAXIM.), auch als Sibirischer Ginseng bezeichnet, zählt zur Familie der Efeugewächse (Araliaceae). Sie ist in Nordostasien heimisch und vor allem in Ostsibirien verbreitet. Die Ausbreitung reicht im Osten bis nach Japan und im Süden bis nach Südkorea. Die Droge stammt aus Wildvorkommen, wobei Russland das Haupterzeugungsgebiet ist.1, 2
Die Wurzel enthält Lignane (unter anderem Sesamin/Eleutherosid B4), monomere Phenylpropane und Derivate wie Coniferin, Cumarine, Triterpensaponine, Sterole wie β-Sitosterol und Polysaccharide.1

 

 

Darreichungsformen

Trockenextrakte der Wurzel sind in Kapseln und Tabletten enthalten. Weiters kommt ein Fluidextrakt in Tropfen zum Einsatz.2

Studienlage und Monografien

Das Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) hat in einer Monografie zur Taigawurzel die traditionelle Anwendung bei Symptomen der Asthenie wie Erschöpfung beschrieben. Die Dauer der Anwendung sollte einen Zeitraum von zwei Monaten nicht übersteigen. Zudem wird darauf hingewiesen, dass bei anhaltenden Symptomen nach zwei Wochen ein Arzt aufgesucht werden sollte.3

Wie die Ginsengwurzel wird auch die Taigawurzel den Drogen mit adaptogener Wirkung zugeordnet. Darunter werden Stoffe verstanden, welche die Anpassungsfähigkeit an verschiedene (innere und äußere) Bedingungen verbessern und damit die Widerstandsfähigkeit des Organismus erhöhen. In-vitro- und In-vivo-Studien haben adaptogene und stressresistenzverbessernde Eigenschaften gezeigt. In placebokontrollierten Humanstudien konnten Einflüsse auf immunologische Parameter, auf die Phagozytose, auf die Widerstandskraft bei Hitze und bei akustischen sowie optischen Reizen nachgewiesen werden.1, 4 Bei Menschen mit milden Ermüdungszuständen kann die Taigawurzel die Ausdauer und das psychische Verhalten verbessern.4, 5

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen können mitunter Schlaflosigkeit oder Herzklopfen sein. Es sind keine Wechselwirkungen berichtet.2, 3 Toxizitätsstudien zeigen, dass die Anwendung sicher ist.5

 

Für die Tara

Die Taigawurzel zeichnet sich durch adaptogene Eigenschaften aus und hilft bei Zuständen wie Erschöpfung und Schwäche.

 

 

Literatur:

1 Blaschek W, Wichtl – Teedrogen und Phytopharmaka, 6. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2016

2 Kooperation Phytopharmaka GbR

3 Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC): Community herbal monograph on Eleutherococcus senticosus (RUPR. ET MAXIM.) MAXIM., radix. EMA/HMPC/680618/2013

4 Bachmann C, Klinische Studien mit der Taigawurzel. Ars medici 1/2010

5 Panosian A, Wikmann G, Effects of Adaptogens on the Central Nervous System and the Molecular Mechanisms Associated with Their Stress – Protective Activity. Pharmaceuticals (Basel). 2010 Jan; 3(1):188–224