Die Pflanze an der Tara: Weihrauch – Botanik und Inhaltsstoffe

Arzneilich interessant ist der Indische Weihrauch (Olibanum indicum). Stammpflanze ist Boswellia serrata ROXB. Der Indische Weihrauch wird durch Einschneiden von Stämmen und dicken Ästen der Boswellia serrata gewonnen. Das milchsaftähnliche Gummiharz liegt in schizogenen Exkreträumen vor. Nach dem Austritt erstarrt es an der Luft zu unregelmäßigen Massen.1
Der Indische Weihrauch enthält circa 65 % Harz und 7–9 % ätherisches Öl. Das Harz besteht aus Sesqui- und Diterpenen und zu beträchtlichen Teilen aus pentazyklischen Triterpensäuren. Darunter fallen vor allem die für die medizinische Anwendung bedeutenden Boswelliasäuren. Das ätherische Öl des Indischen Weihrauchs enthält hauptsächlich Monoterpene, vor allem α-Thujen, β-Myrcen, α-Pinen und p-Cymen. Insgesamt enthält der Indische Weihrauch über 20 % Polysaccharide, unter denen Arabinogalactanproteine dominieren.1, 2

Darreichungsformen

Indischer Weihrauch ist als Trockenextrakt in Kapseln und Tabletten verfügbar.

Studienlage und Monografien

Boswelliasäuren haben starke entzündungshemmende Eigenschaften. In der Literatur wird jedoch auf die Bedeutung von Weihrauch als Vielstoffgemisch verwiesen, weshalb mit den Extrakten in Studien generell bessere Ergebnisse erzielt wurden als mit isolierten Boswelliasäuren. Es konnte gezeigt werden, dass die 5-Lipoxygenase gehemmt wird. Diese ist ein Schlüsselenzym bei der Bildung proinflammatorischer Leukotriene.3, 4 Studien wurden zur Wirksamkeit bei rheumaotider Arthritis, Asthma bronchiale und Morbus Crohn durchgeführt. ESCOP beschreibt in einer Monografie die Anwendung bei schmerzhafter Gelenkarthritis und entzündlichen Darmerkrankungen.2, 4
Außerdem hat Weihrauch auch dermatologisches Potenzial, zum Beispiel für die Behandlung von entzündlichen Hauterkrankungen wie Psoriasis. Indischer Weihrauch wird auch in der ayurvedischen Medizin eingesetzt, beispielsweise zur unterstützenden Behandlung von rheumatoider Arthritis.1

Nebenwirkungen

Von unerwünschten Wirkungen wird kaum berichtet. Selten kann es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen.2

 

Literatur:

1 Blaschek W, Wichtl – Teedrogen und Phytopharmaka. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2016

2 Kooperation Phytopharmaka GbR

3 Rethage J, Meier B, Olibanum indicum: indischer Weihrauch. Eine Übersicht. Phytotherapie 1/2007

4 van Wyk BE, Wink C, Wink M, Handbuch der Arzneipflanzen, 3. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2015