Kontaktlinsen? Augenblick mal …

Kontaktlinsen sind für Personen mit Sehfehler eine unauffällige und komfortable Alternative zur Brille. Neben praktischen Aspekten, zum Beispiel beim Sport, sprechen häufig auch medizinische Gründe für das Tragen von Kontaktlinsen. Ob und welche Art von Kontaktlinsen für den jeweiligen Kunden geeignet ist, entscheidet jedenfalls der Facharzt. Wichtig ist, qualitativ hochwertige Linsen vom Kontaktlinsenoptiker oder Augenarzt zu verwenden.

Nicht selten klagen Kontaktlinsenträger über gereizte, tränende Augen. Die häufigsten Gründe dafür sind zu häufiges Tragen oder unzureichende Hygiene. So sollten Kontaktlinsen nicht während des Schlafens getragen werden. Auch die regelmäßige Reinigung der Linsen und der Aufbewahrungsbehälter mit passenden Produkten ist ein absolutes Muss. Dabei sollten die jeweiligen Reinigungshinweise und Herstellerangaben beachtet werden. Außerdem muss es selbstverständlich sein, vor jeder Berührung der Linsen gründlich die Hände zu waschen. Nicht selten gelangen Keime durch unzureichende Händehygiene in die Augen.

Viele Patienten mit Bindehautreizungen suchen zunächst die Apotheke auf. An der Tara ist es daher besonders wichtig, Details zu den Beschwerden zu erfragen. Bei Verdacht auf eine bakterielle oder virale Infektion sollte dringend zum Arztbesuch geraten werden. Leichte Bindehautreizungen können auch selbst behandelt werden. Tritt nach ­24 Stunden keine Besserung ein, so ist ebenfalls eine ärztliche Abklärung erforderlich.

Für Kontaktlinsenträger gilt generell: bei Beschwerden zunächst einmal auf die Linsen verzichten! Bei Verwendung von wirkstoffhältigen Augentropfen können sich diese im Linsenmaterial einlagern und somit sowohl die Linse als auch das Auge schädigen. Dies gilt insbesondere für weiche Kontaktlinsen. Auch bei Erkältungen und Infektionen des Nasen-Rachen-Raumes sollten die Linsen nicht getragen werden, um eine Verkeimung zu verhindern.

Werden Kontaktlinsen plötzlich nicht mehr vertragen, so sollte auch eine etwaige Medikation hinterfragt werden. Einige Arzneimittel wie beispielsweise Betablocker, orale Kontrazeptiva oder bestimmte Antidepressiva können die Zusammensetzung des Tränenfilms beeinflussen. Auch hormonelle Umstellungen können ursächlich sein.

Nicht zu vergessen ist für Damen auch die Wahl des passenden Kosmetikums. Die verwendeten Augenkosmetika müssen speziell für Kontaktlinsenträger geeignet sein. Auch ist es ratsam, zuerst die Linsen einzusetzen und erst danach das Make-up aufzutragen.

Benetzungsstörungen, also Störungen des Tränenfilms, zählen zu den häufigsten Beschwerden von Kontaktlinsenträgern. Die Patienten klagen über Fremdkörper- oder Sandgefühl in den Augen, Brennen, Jucken und Müdigkeit der Augen. Aber auch vermehrter Tränenfluss kann – paradoxerweise – ein Anzeichen für das Sicca-Syndrom sein. Neben dem Tragen von Kontaktlinsen fördern vor allem trockene Raumluft, Klimaanlagen, Bildschirmarbeit, Zigarettenrauch und Ozon die Entstehung des Sicca-Syndroms. Zu beachten ist, dass auch bestimmte Erkrankungen, wie beispielsweise rheumatoide Arthritis, Diabetes mellitus und Neurodermitis sowie die Einnahme verschiedener Arzneimittel (Betablocker, orale Kontrazeptiva, Parasympatholytika), derartige Beschwerden auslösen können.

Zur Behandlung des Sicca-Syndroms steht eine Vielzahl an rezeptfreien Filmbildnern zur Verfügung. Generell sind konservierungsmittelfreie Produkte zu empfehlen, da sich Konservierungsmittel bei längerem Gebrauch unter den Kontaktlinsen anreichern.