Optimiertes Management von Nivolumab und Ipilimumab: OMNIVORE

McKay Rana R. et al., Boston, USA, Abstract #5005 

Hintergrund: Das Nierenzellkarzinom ist mit allein 39.100 Todesfällen im Jahr 2018 in der EU die häufigste Form von Nierenkrebs, wobei ca. 80-90% der Nierenzellkarzinome eine klarzellige Differenzierung aufweisen. Zu den Risikofaktoren zählen Rauchen, Übergewicht und Bluthochdruck.
Die immunonkologische (IO) Kombinationstherapie Nivolumab  plus Ipilimumab ist derzeit als Erstlinientherapie für Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom (mRCC) mit intermediärem oder ungünstigem Risikoprofil (IMDC) zugelassen. Die Monotherapie mit Nivolumab ist zudem zugelassen für Patienten mit VEGFR-TKI-resistentem RCC. Lenvatinib, ein multi-Kinase-VEFGR-Inhibitor, plus Everolimus sind derzeit zugelassen für mRCC nach vorheriger VEGF-gerichteter Therapie. Pembrolizumab, ein PD-1-Inhibitor, plus Axitinib sind derzeit als Erstlinientherapie bei mRCC zugelassen.

Die adaptive Phase-II-Studie OMNIVORE untersucht die optimale Anwendungsdauer für Nivolumab und die sequenzielle Ergänzung von Ipilimumab bei Nichtansprechen auf Nivolumab-Monotherapie bei Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom (mRCC) ohne vorherige immunonkologische (IO)Therapie.  Alle Patienten (n=83) erhielten eine Monotherapie mit Nivolumab. Abhängig dem Therapieansprechen nach RECIST v1.1 nach 6 Monaten wurden sie entweder beobachtet (Arm A, partial response (PR) oder complete response (CR)) oder erhielten 2 Dosen Ipilimumab (Arm B, stable disease (SD) oder progressive disease (PD)). Patienten aus Arm A erhielten im Falle einer PD wieder Nivolumab und zusätzlich Ipilimumab bei PD-Persistenz oder Rekurrenz.

Die primären Endpunkte waren die Rate der Patienten mit PR/CR nach einem Jahr nach Nivolumab-Unterbrechung (Arm A) und die Rate an Nivolumab-Monotherapie-Versagern, welche dann ein Ansprechen (PR, CR) auf die Ipiliumab-Gabe zeigten (Arm B).

Ergebnis: Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 17 Monate. Insgesamt verblieben 5 Patienten aus Arm A ohne Nivolumab nach ≥ 1 Jahr und 2 Patienten aus Arm B zeigten eine PR nach Ipilimumab-Gabe. Aufgrund dieser Ergebnisse raten die Autoren sowohl von einer Ansprechen-abhängigen Ergänzung von Ipilimumab als auch von einer Therapieunterbrechung mit Nivolumab ab, obwohl ein kleiner Anteil der Patienten nach Beendigung der Nivolumab-Monotherapie ein langfristiges Ansprechen zeigte.

 

Innovation: ★☆☆     Datenqualität: ★★★     Praxisrelevanz: ★★☆