PEACE-1: Radtiotherapie beim low-volume mCSPC verbessert rPFS und lokale Komplikationen, jedoch nicht das OS.

Die Phase-III-Studie PEACE-1 mit einem 2×2-Design hat gezeigt, dass die Kombination von Androgenentzugstherapie (ADT) und Docetaxel mit Abirateronacetat plus Prednison (AAP) sowohl das Gesamtüberleben (OS) als auch das radiologische progressionsfreie Überleben (rPFS) bei Männern mit de novo mCSPC verbessert. Die vorliegende Analyse untersucht den zweiten geplanten primären Endpunkt von PEACE-1 in der low-volume-Population: die Auswirkungen der Radiotherapie bei Männern, die eine intensivierte systemische Behandlung erhalten. Die Standardtherapie (SOC) war ADT allein oder ADT plus Docetaxel (Doce).

Ergebnisse: Zwischen 11/2013 und 12/2018 wurden 1.172 Männer randomisiert: SOC (+/- AAP) plus RT (n=584) oder SOC (+/- AAP) ohne RT (n=588). Von den 505 Patienten mit einer low-volume Erkrankung (0-3 Knochenmetastasen +/- Lymphknoten) wurden 252 in den RT-Armen und 253 in den Nicht-RT-Armen eingeschlossen.

Bei einem medianen Follow-Up von 6,1 Jahren – im Einzelvergleich mit SOC – wurde das rPFS durch SOC+AAP+RT verbessert (median 7,5 Jahre, HR=0,49, p<0,0001) und durch SOC+AAP grenzwertig verbessert (median 4,4 Jahre, HR=0,74, p=0,066). Die HR zwischen den AAP-Armen betrug 0,66.

Das OS wurde durch die RT nicht verbessert (p=0,11). Das mediane OS betrug 6,9 Jahre ohne RT gegenüber 7,5 mit RT (HR=0,97, p=0,81). Das mediane OS betrug 7,1 Jahre in der SOC-Gruppe und wurde in der Gruppe SOC+AAP+RT noch nicht erreicht.

Weiters konnten die Autoren zeigen, dass die RT das Ausmaß der lokalen Komplikationen (Harnverhalt, Makrohämaturie, Hydronephrose) signifikant reduzieren konnte.

Fazit: Die Kombination von RT und systemischer Behandlung der Prostata verbesserte das OS bei Männern mit de novo mCSPC und geringer Metastasenlast nicht. Die besten Ergebnisse (rPFS und OS) wurden jedoch bei Männern beobachtet, die SOC+AAP+RT erhielten. Weiters konnte die Reduktion von lokalen Komplikationen durch die RT gezeigt werden.