EV-103: Enfortumab Vedotin neoadjuvant bei cisplatin-unfitten, MIBC-Patienten

Patienten mit muskelinvasivem Blasenkarzinom, die nicht fit für Cisplatin sind, haben derzeit keine etablierte Option für eine neoadjuvante Behandlung, welche das Überleben nach einer radikalen Zystektomie verlängert. Enfortumab Vedotin (EV) ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das sich gegen Nectin-4 richtet, welches stark von Urothelkarzinomen exprimiert wird. In einer Phase-III-Studie zeigte EV gegenüber der Standardchemotherapie eine verbesserte Gesamtüberlebensrate und ein verträgliches Sicherheitsprofil bei Patient:innen, die zuvor mit einer platinhaltigen Chemotherapie und einem PD‑1/L1-Inhibitor behandelt wurden. Beim diesjährigen ASCO wurden die aktualisierten Ergebnisse der Kohorte H der Phase-1b/2-Studie EV-103 präsentiert.

Methoden: In Kohorte H der Phase-1b/2-Studie EV-103 wurden cisplatin-unfitte Patient:innen mit MIBC (T2-T4aN0M0) eingeschlossen. Die Patienten erhielten 3 Zyklen EV neoadjuvant.

Ergebnisse: Es wurden 22 Patient:innen eingeschlossen. 86,4% der Patienten haben alle 3 Zyklen der EV-Behandlung abgeschlossen. Die pathologische komplette Ansprechrate betrug 36,4% und die pathologische Downstaging-Rate betrug 50,0%. Alle Patient:innen wurden operiert, ohne Verzögerungen aufgrund von EV-bezogenen unerwünschten Ereignissen. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Müdigkeit (45,5%), Dysgeusie (36,4%) und Alopezie (31,8%); 18,2% hatten schwerwiegende ≥3 EV-bezogene Nebenwirkungen.

FAZIT: Die neoadjuvante EV-Monotherapie zeigte vielversprechende Ergebnisse hinsichtlich der antitumoralen Aktivität und des Nebenwirkungsprofils bei cisplatin-unfitten Patient:innen mit muskelinvasivem Blasenkarzinom.