Teclistamab bei Hochrisiko-Smouldering-Myelom

100% Wirkung bei nicht unerheblicher Toxizität

 Ein sehr spannender kurativer Ansatz bleibt weiterhin die frühzeitige Therapie von Patient:innen mit Hochrisiko-Smouldering-Myelom (HR-SMM, high risk smouldering multiple myeloma). Die randomisierte Phase-II-Studie Immuno-PRISM evaluiert Teclistamab versus Lenalidomid/Dexamethason für eine Therapiedauer von 24 Zyklen. Alle Patient:innen werden nach vier Zyklen einer Stammzellenapherese zugeführt. Definitionskriterien für HR-SMM sind in dieser Studie das Mayo 2018 „20-2-20“ Modell, ein total IMWG-Score ≥ 9,die PETHEMA-Kriterien, sich entwickelndes SMM und high risk FISH (Fluoreszenz-in-situ-hybridisierung) Veränderungen. Nach einem vorerst kurzen Nachbeobachtungszeitraum von 6 Monaten zeigt sich für die ersten 19 Patient:innen eine ORR von 100% für Teclistamab versus 66% für Lenalidomid/Dexamethason. Erste 8 MRD-Analysen im Teclistamab-Arm zeigen eine MRD-Negativität von 100%. An Nebenwirkungen wurde CRS-Grad 1 bei 75% beobachtet, nur zwei Patient:innen entwickelten CRS-Grad 2. ICANS (Immuneffektorzell-assoziiertes Neurotoxizitätssyndrom) wurden nicht dokumentiert. Zudem wurden Grad-3/4-Neutro- und Thrombozytopenie, ALT(Alanin-Aminotransferas)-Anstiege, eine Pankreatitis, eine Uveitis und gehäuft Grad-1/2-Infektionen beobachtet. Alle Patient:innen unter Teclistamab erhielten IVIG(intravenöse Immunglobuline)-Support. Es besteht also eine erhebliche Toxizität mit Indikation zu intensivierter Infektprophylaxe. Inwiefern solche Konzepte Einzug in den klinischen Alltag finden werden, bleibt abzuwarten.