AML mit NPM1-Mutation – always the good guy?

AML mit NPM1-Mutation wurde bislang mit einer guten bis intermediären Prognose assoziiert. Die bei vielen Patienten vorliegenden Co-Mutationen könnten diese aber potentiell beeinflussen. Die vorliegende Studie der EUROPEAN HARMONY ALLIANCE Gruppe untersuchte 1001 intensiv behandelte Patienten mit NPM1-Mutation auf Co-Mutationen und etablierte ein Risiko-Stratifikations-Modell. Das mediane Alter der untersuchten Population lag bei 53 Jahren.

Ergebnisse: Nach ELN-2017-Klassifikation konnten 68% der Patienten der Niedrigrisikogruppe, 29% der intermediären und 3 % der ungünstigen Risikogruppe zugeordnet werden. Die häufigsten Co-Mutationen waren:

  • DNMT3A (54%)
  • FLT3-ITD (38%)
  • NRAS (21%)
  • TET2 (20%)
  • PTPN11 (15%)

Schlechte Prognose: Die Triple-Mutation NPM1mut + FLT3-ITDhigh + DNMT3Amut sowie NPM1mut in Kombination mit TP53mut konnten mit einer ungünstigen Prognose (Langzeitüberleben nach zwei Jahren 25%) assoziiert werden.

Intermediäre Prognose: Die Kombinationen FLT3-ITDlow + DNMT3Amut oder FLT3-ITDhigh + DNMT3Awt waren mit einer intermediären Prognose (Gesamtüberleben von 45% bzw. 53%) assoziiert.

Gute Prognose: Mutationen von NRAS, KRAS, PTPN11 or RAD21 waren in dieser Analyse mit einem besseren Gesamtüberleben vergesellschaftet.

Die Autoren konnten drei Gruppen mit unterschiedlichem Gesamtüberleben (OS) und rezidivfreiem Überleben (RFS) identifizieren, 33% aller untersuchten NPM1mut-Patienten wurden reklassifiziert. Die Ergebnisse wurden in einem 3-Stufen-Risikomodell abgebildet (Abb. 1). Dieses Modell wurde noch an einem alternativen Kollektiv von NPM1mut-AML validiert.

Fazit: Die umfassende Untersuchung von AML Patienten mit NPM1-Mutation unterstreicht die Bedeutung von Co-Mutationen und stellt die ELN-2017-Klassifikation hinsichtlich einer einheitlichen Prognose dieser molekularen Mutation in Frage.