CULPRIT-SHOCK: Culprit Lesion Only-PCI vs. Mehrgefäß-PCI bei kardiogenem Schock

Thiele H et al., DE, Abstract # 78

Hier wurden bei Patienten mit kardiogenem Schock und Mehrgefäßerkrankung zwei Therapieoptionen – die direkte Mehrgefäß-PCI versus culprit lesion only-PCI verglichen. Während nach 30-Tagen der Endpunkt Tod in der culprit lesion only PCI-Gruppe signifikant niedriger war (45,9 % vs. 55,4 %), zeigte sich nach 1 Jahr kein anhaltender Überlebensvorteil. Die Re-Hospitalisierungsrate für Herzinsuffizienz bei Patienten mit culprit lesion only-PCI war im Verlauf sogar signifikant häufiger (5,2 % vs. 1,2 %). Bedeutung für die Praxis: Basierend auf den 30-Tage-Ergebnissen dieser Studie erfolgte eine Änderung der europäischen Leitlinien zur PCI im kardiogenen Schock, insofern, dass bei diesen Patienten derzeit von einer kompletten Revaskularisierung im Sinne einer Mehrgefäß-PCI abgesehen werden sollte, was nun im Licht der 1-Jahres-Ergebnisse neu beleuchtet wird.