FRAME-AMI: FFR- vs. Angiografie-gestützte Revaskularisierung im akuten Myokardinfarkt

FRAME-AMI wurde als Investigator-initiated Trial in 14 Zentren in Korea bei Patient:innen mit akutem Myokardinfarkt und Mehrgefäßerkrankung durchgeführt. Nach erfolgreicher perkutaner Koronarintervention (PCI) der Targetläsion erfolgte eine Randomisierung der Non-Culprit-Arterien zu FFR-gestützter (FFR ≥ 0,8) versus angiografisch-geleiteter (≥ 50 % Stenosen) kompletter Revaskularisierung. Es wurde für NSTEMI versus STEMI stratifiziert. Chronisch totale Koronarverschlüsse waren ausgeschlossen.

Der primäre Studienendpunkt, bestehend aus Tod, Myokardinfarkt und neuerlicher Revaskularisierung war in der FFR-gestützten Gruppe (n = 284) signifikant reduziert im Vergleich zur konventionellen angiografisch-geleiteten Gruppe (n = 278): 7,4 % versus 19,7 % (p = 0,03). Und das, obwohl die kalkulierte Fallzahl von 646 Patient:innen pro Gruppe wegen COVID-19 nicht erreicht wurde.

Bedeutung für die Praxis: Die Studie zeigt, dass FFR-gestützte PCI von Non-Culprit-Lesions im akuten Myokardinfarkt der angiografisch-geleiteten kompletten Revaskularisierung überlegen ist. Die Daten unterstützen die physiologische Evaluierung von Koronarstenosen auch im Setting des akuten Koronarsyndroms.

Hahn JY, Seoul, Korea, Hot Line