Prävalenz und Einfluss von Prosthesis-patient mismatch nach TAVI

Schofer N et al., Hamburg, DE, Abstract # P6031

Prosthesis-patient mismatch (PPM) ist ein bekannter Prognose-bestimmender Faktor nach chirurgischem Aortenklappenersatz (AKE). Nach transkatheter-gestütztem Klappenersatz (TAVI) tritt das Problem eines PPM wesentlich seltener auf, als nach chirurgischem AKE. Schofer et al. konnten in einer retrospektiven Analyse ihres TAVI-Registers an 1.296 Fällen zeigen, dass PPM jedoch auch in diesem Patientenkollektiv eine wesentliche Rolle spielt und das Outcome der Patienten determiniert. Das Auftreten von PPM war abhängig vom implantierten Klappentyp und trat am häufigsten bei selbstexpandierbaren segelfixierten und am seltensten bei selbstexpandierbaren supraannulären Klappen auf. Patienten mit reduzierter Linksventrikelfunktion (EF < 40 %) waren nach einem Follow-up von 2 Jahren signifikant häufiger verstorben, wenn sie gleichzeitig ein PPM aufwiesen.

Bedeutung für die Klinik: Obwohl transkatheter-gestützte Verfahren seltener mit PPM behaftet sind als der chirurgische AKE, bestimmt PPM bei Patienten mit schlechter LVF dennoch die Prognose mit. In diesem Patientenkollektiv sollte die Wahl des TAVI-Klappentyps a priori gut durchdacht werden.