SECURE: Sekundärprävention nach Herzinfarkt – „Polypill“ verbessert Überleben

Nach einem Herzinfarkt besteht die Standardtherapie meist aus zumindest Acetylsalicylsäure (ASS), einem ACE-Hemmer sowie einem Statin. Die Notwenigkeit der Einnahme mehrerer Tabletten wirft seit langem die Frage auf, ob dadurch die Medikamentenadhärenz beeinträchtigt wird. Eine Fixkombination einzelner Substanzen, im Englischen auch „Polypill“ genannt, könnte die Adhärenz verbessern. Bislang fehlten jedoch Daten aus großen randomisierten Studien, die die prognostische Überlegenheit der Polypill zeigten. In der SECURE-Studie wurden Patienten nach Myokardinfarkt und mit hohem Risikoprofil zu entweder einer Polypill (ASS + Ramipril + Atorvastatin, in unterschiedlichen Dosierungen) vs. Standardtherapie (3 Tabletten der einzelnen Substanzen) randomisiert.

In den Jahren nach dem Herzinfarkt zeigte sich, dass Patient:innen mit der „Polypill“ deutlich weniger Re-Infarkte, Schlaganfälle, Notwendigkeit einer Revaskularisation sowie kardiovaskuläre Todesfälle erlitten (9,5 % gegenüber 12,7 % in der Standardgruppe).

Bedeutung für die Praxis: Nach einem Myokardinfarkt zeigt die „Polypill“, bestehend aus ASS, Ramipril und Atorvastatin, gegenüber mehreren Einzelsubstanz-Tabletten bessere Adhärenzdaten und geht mit einem niedrigeren Risiko für kardiovaskuläre Folgeereignisse einher.

Fuster V, New York, USA; Hot Line