OA Dr. Maximilian Marhold, PhD
Clinical Research Unit (CRU), Klinische Abteilung für Onkologie, Universitätsklinik für Innere Medizin I, Medizinische Universität Wien
Interessanterweise wurde für ein weiteres Trastuzumab-basiertes Antikörper-Drug-Konjugat, Trastuzumab-Duocarmazine, Aktivität in späterer Therapielinie (mind. zwei vorherige Therapien inkl. T-DM1) berichtet. Im Vergleich mit Chemotherapie nach „physicians choice“ zeigte sich für das Compound ein signifikanter Vorteil im medianen PFS (7 vs. 4,9 Monate, HR 0,64) in der Phase-III-Studie SYD985.002/TULIP (LBA15). Follow-up sowie nachfolgende (Vergleichs-)Studien werden hoffentlich demonstrieren, wie in diesem momentan sehr lebendigen Feld (Stichwort Zulassungen von T-DM1, Tucatinib, Trastuzumab-Deruxtecan bzw. Aktivität von Margetuximab, Trastuzumab-Duocarmazin etc.) die optimale Therapiesequenz aussehen kann. Einen substanziellen Beitrag hierzu leistet auch die österreichische Phase-II-Studie TUXEDO-1, deren erste Daten von Rupert Bartsch vorgestellt wurden. In dieser Studie zeigte sich für T-DXd eine vergleichsweise sehr hohe intrakranielle Ansprechrate aktiver HER2-positiver Hirnmetastasen von über 80% (Abstract 280P) – zweifelsohne das Highlight am ESMO21 aus rot-weiß-roter Sicht. Längeres Follow-up und weitere Daten aus TUXEDO-1 werden daher mit Spannung erwartet.