SSc-ILD: Besseres Überleben unter PPI

Kreuter M et al., POS0834

In einer retrospektiven Analyse des deutschen Netzwerks für systemische Sklerose wurde an 1.931 Patienten mit systemischer Sklerose (SSc) und SSc mit interstitieller Lungenerkrankung (SSc-ILD) untersucht, ob der Einsatz von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) einen Einfluss auf die Progression der ILD, auf das Gesamtüberleben (OS) und auf das progressionsfreie Überleben (PFS) hat.
Dabei zeigte sich, dass ein gastroösophagealer Reflux (GERD) die Mortalität nicht erhöht. Allerdings verlängerte der Einsatz von PPI sowohl das OS als auch das PFS von SSc-ILD-Patienten nach einem Jahr (OS: 98,4 vs 90,8 %; PFS: 95,9 vs. 86,4 %) und nach fünf Jahren (OS: 91,4 vs. 70,9 %; PFS: 66,8 % vs. 45.9 %) signifikant.

Fazit: Der Einsatz von PPI sollte trotz dieser Daten nicht unkritisch erfolgen und vor allem bei Patienten ohne Lungenbeteiligung individuell entschieden werden. Hier sollten vor allem das Risiko von Malnutrition, Osteoporose, etc. beachtet werden. Ein rezente, am EULAR 2021 präsentierte Untersuchung (POS0889) zeigte darüber hinaus bei der Komedikation von Mycophenolat-Mofetil (MMF) und PPI eine reduzierte Bioverfügbarkeit von MMF.

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