Magen und Pankreas

Flüssigkeitssubstitution bei akuter Pankreatitis – moderat oder aggressiv?

Die Ergebnisse einer aktuellen Studie zum Flüssigkeitsmanagement bei einer akuten Pankreatitis konnten keinen Vorteil für ein aggressiveres Vorgehen dokumentieren. Allerdings ist ein entsprechendes Vorgehen mit einem erhöhten Risiko für kardiale und pulmologische Komplikationen assoziiert.

Infizierte Pankreaszysten – was tun?

Die Anlage eines Metall-Stents ist der Standard in der klinischen Praxis. Neuen Erkenntnissen zufolge kann allerdings auch ein Double-Pigtail-Katheter mit vergleichbaren Ergebnissen zum Einsatz kommen. Über den optimalen Zeitpunkt einer Katheter-Applikation bei Vorliegen einer nekrotisierenden Pankreaszyste mit nachgewiesener Infektion wird seit längerem diskutiert. Die Ergebnisse einer multizentrischen Studie, an der 22 Zentren teilgenommen haben, lieferten keine Hinweise, dass die unmittelbare Anlage eines Stents die Prognose verbessert. Ein Abwarten reduziert die Notwendigkeit eines Stents um 39 %, eine chirurgische Nekrosektomie war bei entsprechendem Vorgehen nur bei 21 % notwendig.

Claudiximab – neuer Standard bei der Behandlung des Magenkarzinoms

Claudiximab ist ein chimärer monoklonaler IgG1-Antikörper, der gegen Epitope des Proteins Claudin-18 gerichtet ist. Seine Wirksamkeit als Erstlinientherapie bei der Behandlung von metastasierten bzw. lokal fortgeschrittenen Adenokarzinomen des Magens und der gastroösophagealen Übergangszone (GEJ) wurde im Rahmen einer Phase-III-Studie bestätigt. Eine Behandlung mit Claudiximab resultierte in einem verbesserten progressionsfreien und Gesamtüberleben. Es ist zu erwarten, dass Claudiximab nach Zulassung der neue Therapiestandard beim Claudin-18-positiven, HER2-negativen Adenokarzinom des Magens und der GEJ sein wird.

Screening für Magenkarzinom – was tun?

Ein Screening für Magenkarzinom in Hochrisiko-Populationen ist Standard in Ländern mit hoher Prävalenz. Ob eine Vorsorge-Gastroskopie die Detektionsrate ebenfalls verbessert, wird seit Jahren kontroversiell diskutiert. Eine in The Lancet publizierte Metaanalyse, basierend auf den Daten von über 1,6 Millionen Patient:innen, kam zu dem Schluss, dass ein entsprechendes Vorgehen bei Gesunden ohne Beschwerden die Magenkarzinom-assoziierte Mortalität um 50 % reduzieren kann. Der Helicobacter-pylori-Status in Kombination mit einer genetischen Testung für neun Risikogene kann die Risikostratifizierung verbessern, wie eine kürzlich im The New England Journal of Medicine publizierte Studie zeigte.