AUSTROMED Kolumne: Medizinprodukte-Branche als Partner der Gesundheitsreform

Die Umsetzung der Gesundheitsreform erfolgt in raschen und konsequenten Schritten: Nach der Einigung auf die 15a-Vereinbarung Zielsteuerung-Gesundheit im Dezember des letzten Jahres wurde im ersten Halbjahr 2013 auch das Gesundheits-Zielsteuerungsgesetz vom Nationalrat beschlossen sowie Ende Juni der erste Bundeszielsteuerungsvertrag durch die neu eingerichtete Bundeszielsteuerungskommission verabschiedet. Aktuell werden gerade – ausgehend von den bundesweiten Festlegungen – die neun Landeszielsteuerungsverträge verhandelt. Diese werden bis zum 30. September vorliegen. Zeitgleich hat bereits auf Bundesebene die Umsetzung der im Bundeszielsteuerungsvertrag vereinbarten Ziele und Maßnahmen begonnen, hierfür wurden im Ende Juni beschlossenen Jahresarbeitsprogramm für 2013 bereits klare Verantwortlichkeiten, zuständige Arbeitsstrukturen sowie erforderliche Ressourcen festgelegt.

Klare Zielvereinbarungen

Mit der Zielsteuerung-Gesundheit wurde also nicht nur ein institutioneller Rahmen geschaffen, um das von der Bevölkerung hoch geschätzte und im internationalen Vergleich sehr leistungsfähige Gesundheitssystem sektorenübergreifend und gemeinsam weiterzuentwickeln und zu modernisieren, vielmehr werden nun für die Umsetzung in den Steuerungsbereichen Versorgungsstrukturen, Versorgungsprozesse und Versorgungsergebnisse operative Ziele, konkrete Maßnahmen sowie Zielvorgaben vereinbart. Und genau zu dieser Umsetzung der vereinbarten Ziele leistet die Medizinprodukte-Branche, wie auch alle anderen an der Erstellung von Gesundheitsdienstleistungen beteiligten Gruppen, einen wesentlichen Beitrag: So ist beispielsweise eine Verlagerung von bisher vollstationär erbrachten Leistungen in den tagesklinischen Versorgungsbereich ohne entsprechende Innovationen bei den Medizinprodukten undenkbar. Ebenso setzt die flächendeckende Umsetzung der präoperativen Befundung entsprechend ambulant durchzuführende diagnostische Verfahren voraus, damit effektiv Aufenthaltsdauern in den österreichischen Spitälern an das medizinisch erforderliche Maß angepasst werden. Darüber hinaus leistet die Medizinprodukte-Branche einen wertvollen Beitrag zur Versorgungsqualität im österreichischen Gesundheitssystem, der im Rahmen der Zielsteuerung-Gesundheit durch verstärkte Evidenzorientierung von angewandten Diagnose- und Behandlungsverfahren sowie durch patientenorientierte Information über Ergebnisqualität künftig transparent nachvollzogen werden kann.

Konstruktiver Partner

In diesem Zusammenhang lade ich die Medizinprodukte-Branche ein, wie bisher ein konstruktiver und innovativer Partner für die Zielsteuerung-Gesundheit zu sein. Mit der sukzessiven Koppelung der Entwicklung der Gesundheitsausgaben an das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes haben wir einerseits die nachhaltige Finanzierbarkeit des Gesundheitswesens auch in Zukunft abgesichert, andererseits werden aber die vereinbarten Versorgungsziele und Maßnahmen bei konsequenter Umsetzung einen Beitrag zur Effizienz- und Effektivitätssteigerung leisten und damit zu einem verantwortungsvolleren Ressourceneinsatz beitragen, sodass wir uns auch weiterhin Innovation und medizinischen Fortschritt leisten können und dieser eine treibende Kraft zur Weiterentwicklung des Gesundheitssystems bildet.