„CANDA“ – Netzwerk für den fachlichen Austausch

CANDA will den Entscheidungsträgern aus Politik und Gesellschaft als Expertengremium für Fragen rund um die Versorgung der Bevölkerung durch die allgemein-öffentlichen, privaten und konfessionellen Kärntner Krankenanstalten zur Verfügung stehen. „CANDA steht für den fachlichen Erfahrungsaustausch und das Einbringen von Fachexpertise bei Fragen rund um das Gesundheitswesen Kärntens“, so die Präsidentin der Vereinigung und Pflegedirektorin der Gailtal-Klinik, Doris Kazianka-Diensthuber, MAS. „Für uns ist es wichtig, uns zu vernetzen, Wissen untereinander auszutauschen und Synergieeffekte wirksam zu nutzen, um eine konstant hohe Pflegequalität für die Patienten sicherzustellen“, betont die Präsidentin weiter. Gerade in Anbetracht des zunehmenden Bedarfs an qualifizierten Pflegekräften sei es notwendig, eine „starke Stimme“ zu schaffen und gleichzeitig die Eigenständigkeit des Pflegeberufs zu fördern. Der Name der Vereinigung lehnt sich dabei an ANDA an, der nationalen österreichischen Vereinigung der Pflegedirektoren. „Eine der wesentlichen Aufgaben der offiziellen Vernetzung wird es sein, die Position der Pflege wirksam zu vertreten und gesundheitspolitische Entscheidungen aktiv mitzugestalten“, betont Kazianka-Diensthuber. Viele Entscheidungen, die den Arbeitsalltag der Pflegekräfte prägen, werden in Gremien getroffen, in denen vor allem Ärzte und Kassen miteinander sprechen. Vertreter der Pflegefachkräfte sitzen oft nicht mit am Tisch. „Die Erkenntnisse aus der Vielzahl an gemeinsamen Projekten, die wir bis jetzt schon als Arbeitsgruppe durchgeführt haben, sind immens wichtig für die Weiterentwicklung des Kärntner Gesundheitswesens“, ergänzt die Präsidentin.

 

Neues Positionspapier zu unterstützender und palliativer Pflege
ESMO, die Fachorganisation für medizinische Onkologie, hat ein Positionspapier zu unterstützender und palliativer Pflege veröffentlicht, in dem sie auf die wachsende Diskrepanz zwischen den Bedürfnissen von Krebspatienten und der tatsächlichen Anwendung patientenorientierter Pflege in der Praxis hinweist. Mit 17.000 onkologischen Fachkräften aus 150 Ländern weltweit ist ESMO die Bezugsorganisation für Bildung und Information in der Onkologie.
„Neuen Studien zufolge gibt es möglicherweise einen Unterschied zwischen dem, wovon Ärzte denken, dass es für Patienten wichtig ist, und dem, was Patienten tatsächlich benötigen. Mit diesem Positionspapier möchten wir darauf aufmerksam machen, dass Krebspatienten nicht nur Tumorbehandlungen, sondern auch physische, psychische, soziale und geistige Unterstützung benötigen, und zwar in jedem Krankheitsstadium und direkt ab Stellung der Diagnose“, so die Hauptautorin Karin Jordan, ESMO-Fachbereichskoordinatorin. Matti Aapro, Co-Autor und ehemaliger MASCC-Präsident, erklärt: „Aus jüngsten Studien geht hervor, dass durch palliative und unterstützende Pflege nicht nur die Behandlung verbessert wird – sie trägt auch dazu bei, dass bestehende Ressourcen besser genutzt werden, dass Abfall vermieden wird und dass möglicherweise sogar die Behandlungskosten insgesamt verringert werden.“ Beurteilungen durch die Patienten sollten zudem in hohem Maße unterstützt werden, da so, im Unterschied zu klassischer Pflege, solche Therapieformen gewählt werden können, die mit einer Verbesserung der Lebensqualität, weniger Krankenhausaufenthalten und sogar einer höheren Überlebensrate in Verbindung gebracht werden. Inhalt des ESMO-Positionspapiers sind zentrale patientenorientierte Behandlungsmethoden und Schulungen, die Pflege am Lebensende, die Rolle interdisziplinärer Teams, die Integration von Gesundheitsressourcen sowie die Forschung und Ressourcen im Hinblick auf unterstützende und palliative Pflege.