Medizinprodukte-Branche: innovativ und wachstumsstark

„Österreich hat als Wirtschaftsstandort eine Reihe von Vorteilen, wie hochqualifiziertes Personal, einzigartiges Osteuropa-Know-how, attraktive Förderungen für Unternehmen und eine moderne Infrastruktur“, erläutert der Geschäftsführer der ABA-Invest in Austria, Dr. René Siegl, im Rahmen seiner Keynote bei der vergangenen AUSTROMED-Herbstveranstaltung. Ausländische Betriebsansiedlungen stellen zwar nur 3 % der Unternehmen in Österreich, zeichnen aber für 19 % der Arbeitsplätze und 51,9 % der F&E-Ausgaben verantwortlich. Auch in der Medizinprodukte-Branche sind internationale Unternehmen sehr erfolgreich am Standort Österreich tätig.

Aktuelle Studie beschreibt die Branche

Wie die Branche sonst aufgestellt ist, beschreibt die Studie „Die wirtschaftliche Bedeutung von Medizinprodukte-Unternehmen in Österreich“, die vom Industriewissenschaftlichen Institut (IWI) im Auftrag der AUSTROMED kürzlich durchgeführt wurde.
Aufbauend auf der ersten Studie aus dem Jahr 2007 hat das IWI 2013 ein Update des Projekts durchgeführt. Eine Fragebogenerhebung unter den AUSTROMED-Mitgliedsunternehmen wurde durchgeführt. Ziel war es, neben der volkswirtschaftlichen Bedeutung die aktuelle Bedürfnislage sowie die spezifischen Herausforderungen der Medizinprodukte-Unternehmen in Österreich zu analysieren.
„Medizinprodukte sind aus dem täglichen Leben und in der medizinischen Versorgung nicht mehr wegzudenken. Die heimischen Medizinprodukte-Unternehmen sind auch ein wichtiger volkswirtschaftlicher Faktor“, betonte Dr. Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit der WKO und Mitorganisator der Plattform Gesundheitswirtschaft. Die Medizinprodukte-Branche ist innovativ und wachstumsstark. Die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen und somit auch nach Medizinprodukten ist hoch – Tendenz steigend. Der Zukunftsmarkt ist und bleibt jedoch zunehmend heiß umkämpft. „Dies belegt die aktuelle AUSTROMED-Studie ganz klar. Nun gilt es, die richtigen Schritte zu setzen, um diese Entwicklung zu unterstützen“, so das Fazit von DDr. Herwig W. Schneider, Geschäftsführer des Industriewissenschaftlichen Instituts und Autor der Studie. Er befürchtet jedoch, dass insbesondere kurzfristige und einseitige Maßnahmen zur Kostendämpfung den Standort Österreich und damit das gesunde, regionale Unternehmensumfeld gefährden. Dem stimmt AUSTROMED-Präsident Mag. Friedrich Thomasberger zu und ergänzt: „ Forschung und Innovation, in die Medizinprodukte-Unternehmen viel investieren, erhalten nicht die notwendige Anerkennung. Dabei sind diese wesentlich für die Sicherung des Standortes und die Qualität der Patientenversorgung!“ Neue, innovative Produkte sind zwar manchmal teurer, dafür ist dann mitunter die Verweildauer im Spital kürzer, was wiederum Kosten spart.

Kooperation und Dialog

Entscheidend für die weitere Entwicklung der Medizinprodukte-Branche im Speziellen und den Standort Österreich im Allgemeinen sind die künftigen politischen Rahmenbedingungen. „Eine gute Zusammenarbeit mit der neuen Regierung von Anfang an ist wichtig für die gesamte Legislaturperiode. Die Kommunikation und Kooperation aller Player des österreichischen Gesundheitswesens sind noch ausbaufähig, um wettbewerbsfähig mit anderen Ländern und kosteneffizient in Österreich bleiben zu können“, so Thomasberger.

www.austromed.org

 

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