Die Laparoskopie mit Chromopertubation ist zwar der derzeitige WHO-Goldstandard in der Abklärung anatomischer Sterilitätsursachen im weiblichen Becken, weil sie im Vergleich zur Kontrastsonografie der Tuben und Hysterosalpingografie sensitiver ist. Sie hat jedoch naturgemäß ein höheres Risikoprofil, ist teurer und erfordert zum Teil mehrtägige Krankenhausaufenthalte, auch ist keine Mikrosalpingografie möglich – minimale postentzündliche Veränderungen der Fimbrientrichter oder subtile Verwachsungen der Ovarien sind teilweise durch den Operateur nur schwer bis nicht erkennbar. Hieraus resultiert eine nicht zu unterschätzende Anzahl an Paaren, bei denen eine konservative Therapie durchgeführt wird, obwohl aufgrund unerkannter Tubenpathologie wenig Aussicht auf Erfolg besteht.
Mit der aus der Kuldoskopie hervorgegangenen Fertiloskopie, einer transvaginalen Hydrolaparoskopie, können die Strukturen der Tuben und Ovarien in orthotoper Lage beurteilt werden und eine Salpingoskopie und eine Mikrosalpingoskopie durchgeführt werden. Die Fertiloskopie liefert Informationen über die Tubenmukosa und feinste tuboperitoneale Verwachsungen. Da sie schonender, schneller, effektiver, sicherer und billiger ist als die Laparoskopie, könnte sie schon bald zum wesentlichen Bestandteil der Sterilitätsdiagnostik werden.