Die ÖGN in „Guten Morgen Österreich“

Unter der Moderation von Eva Pölzl wurden die Themen Schlaganfall, Schwindel, COVID-19 und Kopfschmerz behandelt. Dazu waren als Vertreter*innen der ÖGN Priv.-Doz. Dr. Julia Ferrari, Univ.-Doz. Dr. Christian Eggers, Univ.-Prof. Dr. Thomas Berger, MSc., und Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Karin Zebenholzer zu Gast.
Univ.-Prof. Dr. Thomas Berger, Präsident der ÖGN: „Ich bin dem ORF sehr dankbar für diese Kooperation. Da neurologische Erkrankungen doch in vielerlei Hinsicht zu den Volkskrankheiten gehören, ist es wichtig, dass wir diese auch der interessierten Öffentlichkeit erklären.“

Schlaganfall

Am 27. 10. 2020 war Priv.-Doz. Dr. Julia Ferrari zum Thema Schlaganfall bei Eva Pölzl in „Guten Morgen Österreich“ zu Gast. Um 07.08 Uhr hatte die Sendung 95.000 und um 08.08 Uhr 135.000 Zuseher*innen.
Die Kernaussaugen von Priv.-Doz. Dr. Julia Ferrari kann man folgend zusammenfassen: „Die Veröffentlichungen haben gezeigt, dass in vielen Ländern weniger Schlaganfälle während des ersten COVID-19-Lockdowns im Spital behandelt wurden; in Österreich kam es aber nur zu einer minimalen Reduktion. Gründe für dieses geringe, aber im individuellen Fall bedeutsame Absinken bei der Alarmierung von Schlaganfallsymptomen waren einerseits die Furcht vor Ansteckung mit SARS-CoV-2 im Spital, andererseits könnte es sein, dass manche aus Rücksicht auf das öffentliche Gesundheitssystem keine ärztliche Hilfe aufsuchten.“
„Grundsätzlich liegt die Inzidenz des Schlaganfalls aufgrund des steigenden Lebensalters bei 25 %, also bei einer von vier Personen. Durch Einhaltung von 5 Lebensstilmaßnahmen kann das Schlaganfallrisiko um 80 % reduziert werden: Täglich mehr als 30 Minuten körperliche Aktivität, Nikotinkarenz, mediterrane Diät, Gewichtsoptimierung und Alkoholreduktion.
Bei Auftreten schlaganfalltypischer Symptome, dabei spielt der ,FAST-Test‘ eine große Rolle, sollte sofort die Rettung verständigt werden, denn die Zeit spielt beim Schlaganfall eine wesentliche Rolle, da pro Minute knapp 2 Millionen Nervenzellen zugrunde gehen.“

Schwindel

Am 28. Oktober war Univ.-Doz. Dr. Christian Eggers zum Thema Schwindel bei Eva Pölzl in „Guten Morgen Österreich“ zu Gast. Um 07.08 Uhr sahen dies 89.000 und um 08.08 Uhr 125.000 Zuseher*innen.
Univ.-Doz. Dr. Christian Eggers hat folgende Kernaussaugen getroffen: „Schwindel ist ein Symptom, hinter dem überraschend viele Ursachen stecken können. Dies kann von Schlaganfall über Otolithen-,Kristalle‘ im Vestibularorgan bis zu rein psychologischen Ursachen reichen.“ „Wesentliches diagnostisches Mittel ist die sehr genaue Anamnese, bei der man sich am besten den Ablauf einer Schwindelepisode wie eine Theaterszene im Detail schildern lässt.“
„Ohne diese genaue Anamnese, die von den Neurolog*innen vermutlich am besten beherrscht wird, nützt der Einsatz technischer Mittel wie MRT etc. wenig.“ „Schwindel ist in den meisten Fällen, gerade auch der funktionelle Schwindel, gut behandelbar.“

COVID-19 in der Neurologie

Am 29. Oktober war der Präsident der ÖGN, Univ.-Prof. Dr. Thomas Berger, MSc., zum Thema COVID-19 in der Neurologie bei Eva Pölzl in „Guten Morgen Österreich“ zu Gast. Um 07.09 Uhr hatte die Sendung 91.000 und um 08.09 Uhr 153.000 Zuseher*innen.
Univ.-Prof. Dr. Thomas Berger, MSc. hat die aktuelle Situation und die neurologischen Folgen bei COVID-19 folgend beschrieben: „Die Pandemie hat uns im März mit und in ihrer Wucht überraschend getroffen. Jetzt – mehr als ein halbes Jahr später – überrascht zu tun ist Ausdruck einer Planungsverfehlung, das heißt, es wurde wertvolle Zeit zur vorausschauenden Planung ,vergeigt‘. So hat der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin, Univ.-Prof. Dr. Klaus Markstaller, bereits im Sommer eindringlich eine zeitgerechte Planung von Betten-, aber vor allem Personalkapazitäten eingemahnt.“
„Das neurologische Hauptsymptom im Rahmen einer SARS-CoV-2-Infektion/COVID-19-Erkrankung ist die Geruchs- und Geschmacksstörung, die bei 60–80 % der Betroffenen auftritt und natürlich eine erhebliche Beeinträchtigung des Daseins und der Lebensqualität darstellt. Erfreulicherweise sind diese Symptome bei ca. 90 % transient, das heißt, üblicherweise bildet sich die Geruchs- und Geschmacksstörung innerhalb einiger Wochen wieder zurück.“
„Schlaganfälle sind eine relevante Komplikation im Rahmen einer COVID-19-Erkrankung. Aktuelle Zahlen sprechen davon, dass einer von fünfzig, moderat bis schwer COVID-19-Erkrankten einen Schlaganfall erleiden wird. Die Gründe sind einerseits, dass das Risiko für einen Schlaganfall mit der Risikogruppe für COVID-19, Erwachsene ab einem Alter von über 60, vorbestehende Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Bluthochdruck, zusammenfällt. Andererseits treten im Rahmen einer schweren COVID-19-Erkrankungen auch Komplikationen auf, wie beispielsweise Beeinträchtigungen des Blutgerinnungssystems, die wiederum für das Auftreten eines Schlaganfalles prädisponieren. Und im selteneren Fall können Schlaganfälle auch durch die Infektion selbst, sei es durch direkte SARS-CoV-2-Infektion von Zellen der Blutgefäße oder, wie im Allgemeinen bei Infektionen, Gefäßwandveränderungen bedingen, die eben zu einem Schlaganfall führen können.“ „Bei den neurologischen Langzeitfolgen nach einer COVID-19-Erkrankung kann man gegenwärtig nur sagen, dass der Zeitraum des Ausbruches der Pandemie in Österreich und Europa vor etwas mehr als 6 Monaten noch viel zu kurz ist, um seriöserweise jetzt schon über Langzeitfolgen sprechen zu können. Das wäre jetzt reine Spekulation bzw. Kaffeesudleserei. Aber es werden Patient*innen, die eine COVID-19-Erkrankung überstanden haben, sehr genau und systematisch hinsichtlich möglicher Langzeitfolgen dokumentiert und nachbeobachtet.“

Kopfschmerz

Am 30. Oktober war Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Karin Zebenholzer zum Thema Kopfschmerz bei Eva Pölzl in „Guten Morgen Österreich“ zu Gast. Um 07.08 Uhr hatte die Sendung 89.000 und um 08.08 Uhr 136.000 Zuseher*innen.
Die Kernaussaugen von Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Karin Zebenholzer kann man folgend zusammenfassen: „Migräne ist eine häufig auftretende Erkrankung. Obwohl sie zu keiner sichtbaren Behinderung führt, können die Betroffenen bei häufigen und schweren Attacken im Alltag deutlich beeinträchtigt sein. Daher ist es wichtig, dass Migränepatient*innen auch neurologisch fachärztlich untersucht und betreut werden. Es muss eine korrekte Diagnose gestellt werden, es muss eine gut wirksame Attackentherapie etabliert werden, und bei häufigen Attacken muss eine individuell angepasste Prophylaxe eingeleitet werden.“

 

„Das Thema Gesundheit spielt im ORF seit jeher eine wichtige Rolle, ich denke da an Sendungen wie ‚Bewusst gesund‘ und die regelmäßigen ‚Bewusst gesund‘-Schwerpunktwochen. Genauso bewusst setzen wir aber auch auf Gesundheitsthemen in Sendeflächen, in denen wir unser Publikum mit solchen Fragen auch erreichen. Und so hat sich etwa ‚Guten Morgen Österreich‘ vom 27. bis 30. Oktober intensiv mit dem Thema Neurologie auseinandergesetzt: Von Schlaganfall-Früherkennung über das Thema Schwindel bis hin zu Kopfschmerzen und Migräne gaben Expertinnen Auskunft und täglich bis zu 200.000 Zuseherinnen und Zuseher konnten diese Informationen hoffentlich für sich nutzen.“

Alexander Hofer, Channel Manager ORF 2