Arbeiten im Süden Österreichs (dort wo andere Urlaub machen)

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An der Neurologischen Abteilung des Klinikums Klagenfurt am Wörthersee werden pro Jahr rund 4.000 Patienten behandelt. Damit zählt die Einrichtung zu einem der größten neurologischen Zentren Österreichs und ist gleichzeitig ein attraktiver Arbeitsplatz.

Schwerpunkte der Abteilung sind die Behandlung von Schlaganfällen, Entzündungen und Infektionen des Nervensystems, Epilepsie und Schlafmedizin, Muskelerkrankungen, Bewegungsstörungen, Demenzen, Kopfschmerzen und Erkrankungen peripherer Nerven. Elmar Höfner leitet die neurologische Intensivstation, an der Patienten betreut werden, die an sehr schweren neurologischen Erkrankungen leiden „Dabei handelt es sich zum Beispiel um besonders ausgeprägte Formen des Schlaganfalls, um Hirnblutungen, eine Myasthenia gravis oder Meningitis“, gibt der Neurologe Einblick.

Kurze Wege, rasche Ergebnisse

Dieses Themenspektrum zeigt bereits, dass die Anforderungen in der neurologischen Intensivmedizin nicht mit einer herkömmlichen Intensivmedizin vergleichbar sind. „Die Veränderungen, die sich am Nervensystem zeigen, sind oft subtil und es braucht ein geübtes klinisches Auge und umfassende klinische Erfahrung zur Beurteilung“, so Höfner. Unterstützt wird das Team der Klagenfurter Neurologie dabei durch die Fachabteilungen der Neurochirurgie, der Anästhesie und Intensivmedizin sowie der Radiologie, die sich interdisziplinär ideal ergänzen. „Kurze Wege sowohl räumlich als auch in der Kommunikation sind wichtig, denn meist muss es bei uns sehr schnell gehen“, beschreibt der Mediziner den Arbeitsalltag.

Für junge Mediziner ist das breite Aufgabenspektrum jedenfalls überaus spannend, denn der Bogen spannt sich von der Neuroonkologie bis zur Neuro-Intensivmedizin. Angeboten werden nicht nur alle Ausbildungsmodule in den Spezialbereichen, sondern auch weitere Möglichkeiten, das Wissen rund um die Neurologie zu vertiefen: „Wir haben Mittwoch immer im Rahmen der Mittagsbesprechung eine interne Fortbildung. Jeden Montag gibt es mit dem Abteilungsvorstand ein Bedside-Teaching, bei dem komplexe Patientengeschichten vorgestellt und aufgearbeitet werden und einmal wöchentlich gibt es für Ärzte in Ausbildung spezielle EEG-Besprechungen“, erzählt Funktionsoberärztin Michaela Konrad. Darüber hinaus wird der Besuch von externen Kongressen, Veranstaltungen und Seminaren ebenso gefördert wie die Mitarbeit an Studien.

Das KABEG-Klinikum ist aber nicht nur auf Grund der facettenreichen fachlichen Angebote besonders attraktiv für junge Mediziner, denn der Standort hat auch abseits des Arbeitsalltages einiges zu bieten. „Egal, ob Seen oder Berge, das Freizeitangebot zum Entspannen ist vielfältig und die Lebensqualität sehr hoch“, bekräftigt Konrad. Höfner hat sich für die Arbeit am Klinikum ebenfalls nicht nur auf Grund der fachlichen Herausforderung entschieden: „Der Betriebskindergarten hat meiner Frau und mir die Entscheidung wesentlich erleichtert. Wir können beide Vollzeit hier arbeiten, aber auch Teilzeitverträge wären möglich und werden vom gesamten Team auch gut akzeptiert“, beschreibt er die Unternehmenskultur.

Karrierechancen wahrnehmen

Sonja Tesar ist nach ihrem Turnus in Linz an das Klinikum Klagenfurt gekommen und hat in der Kopfschmerzambulanz ihren Platz gefunden. Hier war sie schon kurz nach der Facharztausbildung in der Rolle der Oberärztin in organisatorische Aufgaben eingebunden, zum Beispiel als Projektleiterin im Zuge der Reorganisation der zentralen Notfallaufnahme. „Es war eine spannende Aufgabe als Arzt auch an gesundheitspolitischen Konzepten mitzuarbeiten und an der Schnittstelle zwischen mehreren Abteilungen, aber auch dem extra- und intramuralen Bereich tätig zu sein“, sagt Tesar. Ein Umstand, der ihr den Karrieresprung zur medizinischen Direktion des LKH Wolfsberg erleichtert hat. „Ich wollte aber die medizinische Arbeit unbedingt weiterführen und hatte die Chance, das als Leiterin der Kopfschmerzambulanz weiterzuführen“, sagt Tesar. Auch sie empfindet die räumliche Verbundenheit mit anderen Abteilungen im Haus als ein besonderes Alleinstellungsmerkmal, das die tägliche Arbeit bereichert „Wir tauschen uns bei klinischen Abteilungsgesprächen und gemeinsamen Visiten aus. Davon profitieren alle Ärztinnen und Ärzte, unsere Pflege-und Therapieteams, vor allem aber die Patienten“, ist Tesar überzeugt.

Die neurologische Abteilung am Klinikum Klagenfurt schafft zudem eine besondere Symbiose, die den Karriereweg junger Mediziner unterstützt: als klassisches Versorgungshaus bietet es die Möglichkeit zur hervorragenden klinischen Ausbildung, als Haus der Spitzenversorgung zur vertieften Qualifikation in Spezialbereichen und als international vernetztes Lehrkrankenhaus zur Teilnahme und Initiierung von Studien.. „So lerne ich viele neurologische Krankheitsbilder kennen und bin mit der wissenschaftlichen Arbeit rasch am Patienten“, beschreibt Tesar die Vorteile. Die flachen Hierarchien im jungen Team erlauben einen hohen Grad an eigenständiger Arbeit, ein Umstand, den die Medizinerin persönlich und im Hinblick auf ihre Funktion als Vizepräsidentin der Kopfschmerzgesellschaft besonders schätzt.

Neurologie erlebt Aufbruchsstimmung

Seit Michaela Konrad mit ihrer Ausbildung begonnen hat, ist die Neurologie zu einem sehr komplexen Fach geworden. „Gerade in der Akutneurologie gibt es mittlerweile sehr viele Fortschritte in der Therapie, bei der wir große Erfolge in der Arbeit am Patienten erzielen können“, freut sich die Medizinerin. Gleichzeitig machen die zahlreichen Spezialgebiete die Neurologie zu einem vielfältigen und immer wieder aufs Neue spannenden Fach. Dass Neurologen die „Detektive der Medizin“ genannt werden und auf Grund ihrer vielen Schnittstellen zu anderen Disziplinen vielfältige Zukunftsperspektiven vor sich haben, bekräftigt Jörg Weber, Charitéprofessor und seit 2006 Abteilungsvorstand: „Die Neurologie hat sich in den letzten Jahren zu einem zentralen Bestandteil in österreichischen Krankenanstalten entwickelt. 30 Prozent aller Notaufnahmen sind neurologische Patienten, damit steht unser Fach an der Spitze einer gesellschaftlichen Entwicklung, die zeigt, was medizinischer Fortschritt bewegen kann. Wir haben in den letzten Jahren eine revolutionäre Verbesserung der Schlaganfallversorgung erlebt, die erst den Anfang einer echten Aufbruchsstimmung markiert.“

Den rasanten Wandel und die zukunftsorientierte Entwicklung der Neurologie beobachtet auch Christian Stadler, der jahrzehntelange Erfahrung im elektrophysiologischen Labor hat und die Möglichkeiten und Grenzen der Untersuchungsmethoden genau kennt, um die Leifähigkeit von Nerven oder die Erregbarkeit von Muskeln festzustellen. „Von einfachen Geräten aus den 70er-Jahren hat sich das Labor zum computergestützten und interdisziplinär vernetzten Hightech-Zentrum entwickelt,“ beschreibt Stadler und ergänzt: „Wichtig ist, dass wir Mediziner beide Seiten der Nadel kennen, das heißt, dass wir alle die Messmethoden selbst ausprobiert haben und so genau wissen, wie wir den Komfort der Patienten bei den Untersuchungen maximieren können.“

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