Gerinnungsmanagement bei COVID-19

Erste publizierte Daten von Tang et al aus China geben Hinweise darauf, dass ein relevanter Anteil von PatientInnen mit COVID-19 eine pathologisch erhöhte Gerinnungsaktivierung aufweist. Insbesondere der DIC-Score bei COVID-19 assoziierten Pneumonie könnte hier von prognostischer Relevanz sein.  Abnormale Gerinnungswerte könnten insbesondere bei jenen Patienten, die eine intensivmedizinische Therapie benötigen,  ein nützlicher Prädiktor für die Prognose sein (Tang et al., 2020). Obwohl die Zahlen in dieser Studie gering sind, zeigen die Ergebnisse, dass 71% der Verstorbenen eine DIC hatten, verglichen mit nur 0,6% der Überlebenden.

Entsprechend der vorliegenden Daten gibt es nun eine offizielle Empfehlung der Arbeitsgruppe Perioperative Gerinnung der ÖGARI.

Es muss natürlich nochmals betont werden, dass die Datenlage zu COVID-19 immer noch stark beschränkt ist und daher sind spezifische Empfehlungen im Sinne einer evidence based medicine nicht möglich!

Literatur: Tang, N., Li, D., Wang, X. & Sun, Z. (2020) Abnormal Coagulation parameters are associated with poor prognosis in patients with novel coronavirus pneumonia. Journal of thrombosis and haemostasis : JTH, 1–4. Taylor, J., Toh, C.H., Hoots, W.K., Wada, H. & Levi, M. (2001) Towards definition, clinical and laboratory criteria, and a scoring system for disseminated intravascular coagulation: On behalf of the scientific subcommittee on Disseminated Intravascular Coagulation (DIC) of the International Society on Thrombosis and . Thrombosis and Haemostasis, 86, 1327– 1330.

Redaktion: Dr. Arastoo Nia