Das Narrativ des „neuen Normal“

Zu Beginn der Online-Veranstaltung, an der rund 400 virtuelle Gäste aus Politik, Industrie, Ärzte- und Apothekerschaft sowie Patientenvertreter teilnahmen, berichtete Prof. Dr. Robin Rumler über sein Fazit der letzten Monate: „Wir haben durch die COVID-19-Pandemie gelernt, dass ein gutes Gesundheitswesen perfekte Versorgung ermöglichen soll. Dabei ist die Pharmabranche ein guter und verlässlicher Partner. Behörden und Pharmaunternehmen haben in den letzten Monaten sehr gut zusammengearbeitet – diesen Weg müssen wir auch in Zukunft weitergehen. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, Österreich zum Innovationsleader zu machen!“ Um das zu erreichen, ist es seiner Meinung nach notwendig, mehr klinische Studien ins Land zu holen. Die Welt solle wieder auf Österreich blicken, um sich dort anzuschauen, was innovative Medizin leisten könne, so Rumler: „Dann kommt auch wieder vermehrt Produktion ins Land, was unsere Unabhängigkeit steigern und Arbeitsplätze schaffen würde.“

 

 

Die Eckpfeiler des „neuen Normal“

Anschließend an das Statement von Rumler drehte sich im Vortrag von Matthias Horx alles um das alte und neue Normal und die Lehren aus der Corona-Krise. Horx betonte, dass Krisen zu Fortschritt führen: „Krisen fordern zum Handeln heraus. Wenn wir die Krise annehmen und als Herausforderung sehen, kann es zu einem Innovationsschub kommen. Nach Corona wird sich die Welt verändert haben – weil wir uns verändert haben werden!“ Man habe das auch bei der Pandemie der Spanischen Grippe vor 100 Jahren gesehen, die der Auslöser für die soziale und kulturelle Revolution der 1920er-Jahre war. Auch jetzt werde sich nach der Pandemie ein „neues Normal“ etablieren, ist Horx überzeugt. Dabei werden u.a. die folgenden Aspekte eine Rolle spielen:

  • Glokalisierung: Horx ist überzeugt, dass es nach Corona verstärkt zu einer neuen Art der Globalisierung kommen werde, die das Lokale mehr achte und betone. „Dies passiert ja bereits seit einiger Zeit, z.B. im Lebensmittelbereich durch den Trend zu regionalen Produkten. Eine Lösung, die wir aus Corona ziehen, könnte sein, ein ,glokaler Mensch‘ zu sein“, so Horx.
  • Neowork: Mobiles Arbeiten an verschiedenen Orten und individuelle Zeitstrukturen haben sich in Zeiten der Pandemie bewährt und werden uns danach erhalten bleiben, prognostiziert Horx.
  • Rurbanisierung: Der „Run“ auf die Großstädte wurde laut Horx durch die Pandemie gestoppt. „Menschen ziehen jetzt eher raus aus den Städten. Dadurch werden ländliche Gegenden urbanisiert – denn es kommen ja vermehrt Städter. Städte hingegen bekommen kleinere, dörfliche Strukturen, weil sich die Menschen nach Nähe und Begegnung sehnen“, erklärt Horx.
  • Real.digital: Einerseits ist es während der Pandemie zu einem großen digitalen Zuwachs gekommen. Andererseits ist in den Menschen die Sehnsucht nach analoger/physischer Begegnung gewachsen. Dies werde zu einem neuen Nebeneinander von digitalen und realen Welten führen, so Horx. Denn „Technologie ist kein Allheilmittel – auch wenn sie enorm hilft. Aber wir bleiben Teil der Natur.“
  • Holistic Health: Gesund bedeutet schon lange mehr als „nicht krank“. Heute werde „gesund“ zumeist mit fit und entspannt definiert, erläutert Horx. Auch das werde sich ändern – hin zu einem holistischen, also ganzheitlichem Verständnis von Gesundheit. 

Die Aufzeichnung der Pfizer Reception 2020 finden Sie auf www.pfizer-reception.at.