Die Arbeit der Zukunft?

Mag. Anita Widmann: Die Pharmaindus­trie ist ein wichtiger Teil der Gesundheitsbranche und verfügt weltweit über große Innovationskraft gemessen am Umsatz – zwei Eigenschaften, die sie zu einem sehr attraktiven Arbeitgeber machen, auch aus Mitarbeiterperspektive.

Die wichtigsten Fragen der Arbeitnehmer sind folgende: Was ist meine Tätigkeit? Wie verantwortungsvoll ist diese? Wie sind meine Weiterentwicklungsmöglichkeiten? Dazu kommt der Wunsch nach einer wertschätzenden Arbeitsumgebung, in der man gefordert, aber auch gefördert wird. Wir bieten diese Aspekte im Gesundheits­bereich: Es gibt verantwortungsvolle Tätigkeiten, viele Möglichkeiten der Weiter­entwicklung und die Firmen sorgen für eine wertschätzende Atmosphäre.
Weiters hinzu kommt bei den Mitarbeitenden der zunehmende Wunsch nach Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben. Dieser fällt bei den jeweiligen Generationen unterschiedlich aus und hängt stark von der jeweiligen Lebensphase ab. Die Mitarbeiter wollen ihren Arbeitsalltag selbst mitgestalten – speziell in Bezug auf die Einteilung von Zeit und Raum. Bei Sanofi leben wir so ein Konzept: „New Way of Working“ – dazu gerne später mehr.

Studenten bzw. Absolventen von naturwissenschaftlichen Fächern können wir sehr gut für uns gewinnen und auch an uns binden. Ein Bereich, in dem es derzeit (noch) schwierig ist, Mitarbeiter zu finden, ist die Kombination Digitalisierung und Gesundheit. Hier gibt es Nachholbedarf. Wir versuchen, in diesem Bereich mit Schulungen und Trainings Mitarbeiter aufzubauen und junge Talente anzusprechen.

Wir arbeiten kontinuierlich am Recruiting und am Halten der Mitarbeiter – auch Letzteres ist ein wesentlicher Punkt! Es geht natürlich um das Finden neuer Talente, aber eben auch darum, zufriedene Mitarbeiter zu haben, die gerne im Unternehmen bleiben. Speziell im Employer Branding ist es daher wichtig, die unterschiedlichen Bedürfnisse der verschiedenen Generationen zu berücksichtigen.

Wir wissen heute, dass es wichtig ist, flexibles und mobiles Arbeiten zu ermöglichen. Sanofi hat dieses Angebot für seine Mitarbeitenden bereits vor Pandemiebeginn umgesetzt. Bei uns liegt die Kernarbeitszeit zwischen 6 und 22 Uhr, das heißt, es gibt einen sehr breiten Zeitrahmen. Von wo aus jemand arbeitet, kann frei gewählt werden, Stichwort Mobile Working. Uns ist es wichtig, dass die Arbeitsumgebung danach ausgesucht wird, was zu tun ist – das kann der Mitarbeiter selbst am besten beurteilen. Durch diese zeitliche und räumliche Flexibilität können private Interessen optimal mit den beruflichen verbunden werden. Wir stehen in einem kontinuierlichen Dialog mit unseren Mitarbeitern. So führen wir beispielsweise regelmäßig Reviews durch, wie zufrieden sie mit den Strukturen sind. Nur so können wir immer besser werden und unser Ziel erreichen, dass bei Sanofi jeder Mitarbeitende die für ihn passende Balance zwischen Privat- und Berufsleben finden kann. Zudem sind uns die Faktoren Inclusion und Diversity sehr wichtig. Wir setzen auf eine „All in“-Strategie, die auch in der Konzernphilosophie verankert ist. Das bedeutet zum Beispiel eine 50:50-Genderquote in Führungspositionen, die wir in Österreich bereits verwirklicht haben. Zudem setzen wir auf Vielfalt, denn diese ist in unseren Augen der Schlüssel zum Erfolg!