Allianz gegen Großinvestoren im Gesundheitsbereich

Präsident der BUKO, Thomas Horejs (c)Martina Draper

Die Bundeskonferenz der Freien Berufe, zu der auch die Ärzte gehören, fordert von der künftigen Bundesregierung, dass man Großinvestoren und Hedgefonds einbremst: diese sollten sich nicht bei den Freien Berufen einkaufen oder deren Aufgaben übernehmen können.

Die Bundeskonferenz der Freien Berufe Österreichs (BUKO) fordert die nächste Bundesregierung auf, die Arbeit der Freien Berufe für die Menschen in Österreich zu unterstützen. Konkret fordert die BUKO, dass die bisherigen Strukturen der Freien Berufe erhalten bleiben. „Die Bundesregierung soll sich gegen die Wünsche der EU-Kommission stellen, dass sich künftig Großinvestoren und Hedgefonds bei den Freien Berufen einkaufen oder deren Aufgaben übernehmen können. Denn dies würde die bewährte selbstständige und unabhängige Arbeit der Ärzte am Land, der Apotheker, der Rechtsanwälte, Notars oder Architekten gefährden“, sagt BUKO Präsident Thomas Horejs.

Es dürfe nicht sein, dass künftig Großkonzerne bestimmen, welche zahnmedizinischen Behandlungen in großen, profitorientierten Unternehmen angeboten werden. „Wir wollen, dass die Menschen in Österreich weiter zum Arzt und in die öffentliche Apotheke ihrer Wahl gehen können und nicht in weit entfernte, große Zentren fahren müssen.“ Der Präsident der Bundeskonferenz der Freien Berufe verweist auf negative Entwicklungen in europäischen Ländern. „Durch die Übernahme von kleinen Tierarztpraxen durch eine große Kette ist in Skandinavien und Deutschland ein Quasi-Monopol entstanden, mit der Folge, dass die Behandlungen teurer geworden sind. Das wollen wir in Österreich nicht!“

Die Bundeskonferenz der Freien Berufe Österreichs (BUKO) umfasst die neun Freiberufskammern: Ärztekammer, Apothekerkammer, Tierärztekammer, Zahnärztekammer, Notariatskammer, Patentanwaltskammer, Rechtsanwaltskammertag, Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer und die Bundeskammer der Ziviltechniker. Die insgesamt 82.000 Vertreter der Freien Berufe haben mehr als 170.000 Beschäftigte. (red)

 

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