Corona-Lockerung als „Atempause“ – Neue Varianten rollen an

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Die Corona-Schutzmaßnahmen werden weitgehend zurückgenommen. Das gab die Regierung am Dienstag bekannt. Gleichzeitig häufen sich Warnungen vor neuen Mutationen.

Die derzeit noch im lebensnotwendigen Handel und in Öffis geltende Maskenpflicht wird ab 1. Juni für vorerst drei Monate ausgesetzt, in Spitälern und Heimen bleibt sie aufrecht. Außerdem bleibt die Impfpflicht über den Sommer weiter ausgesetzt. Das haben Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) am Dienstag in einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Rauch und Edtstadler begründeten die Befristung auf drei Monate damit, dass noch nicht das Ende der Pandemie da sei. Die Pandemie verschaffe uns nur eine „Atempause“. Man müsse davon ausgehen, dass die Maske im Herbst wieder komme. Alle Szenarien gingen davon aus, dass im Herbst neue Schutzmaßnahmen nötig sein könnten, sagte Rauch. Die Impfpflicht bleibt über den Sommer weiter ausgesetzt.

Die Wiener Landesregierung weicht von der Maskenbefreiung des Bundes ab. Wie Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) nach einer Sitzung seines Krisenstabs mitteilte, werden weiter FFP2-Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln, Apotheken, Ordinationen und Spitälern zu tragen sein. Der Stadtchef verwies dabei darauf, dass es sich hier um besonders vulnerable Settings handle. Er nehme die Entscheidung der Bundesregierung zur Kenntnis, wolle aber den konsequenten und vorsichtigen Wiener Weg fortsetzen, betonte der Bürgermeister.

Großbritannien hat indes die Omikron-Untervarianten BA.4 und BA.5 als besorgniserregende Varianten eingestuft. Die bisherigen Analysen der vorliegenden Daten wiesen auf einen Wachstumsvorteil gegenüber der noch vorherrschenden Omikron-Untervariante BA.2 hin, teilte die britische Gesundheitsbehörde mit. In Österreich wurden die neuen Covid-19-Untervarianten BA.4 und BA.5 Anfangs des Monats erstmals nachgewiesen worden. Auch in Deutschland wächst der Anteil der Omikron-Subvariante BA.5, aber bisher auf niedrigem Niveau. Bei der Weltgesundheitsorganisation WHO gelten die Omikron-Subvarianten BA.1 bis BA.5 und davon abstammende sowie Misch-Varianten des Erregers als besorgniserregende Varianten. Die ersten Unterarten von Omikron hatten im Winter für massive Infektionswellen gesorgt. (red/APA)