Das sagen Intensivmediziner zu geplanten Öffnungsschritten

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Vorsichtiger Optimismus, aber bedachtsames, schrittweises Vorgehen bleibt im Interesse der Versorgungskapazitäten angezeigt, warnen die heimischen Intensivmediziner.

Die Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) begrüßt ein vorsichtiges und bedachtes Vorgehen in Schritten bei der Rücknahme von Maßnahmen zur Eindämmung der Neuinfektionen mit SARS-CoV-2. „Wir nehmen mit einer gewissen Erleichterung zu Kenntnis, dass sich die Zahl der Neuinfektionen zwar immer noch auf hohem Niveau, aber doch nach unten entwickelt“, sagt ÖGARI-Präsident Univ.-Prof. Dr. Klaus Markstaller. „Auch auf den Intensivstationen sehen wir inzwischen leichte Rückgänge bei der Zahl schwer an COVID-19 Erkrankter, verbunden mit der Hoffnung, dass die abnehmenden Infektionszahlen sich hier zeitversetzt noch deutlicher auswirken werden.“

Allerdings sei das noch keineswegs ein Grund zur Entwarnung, so der ÖGARI-Präsident. „Von jenen angestrebten Zielwerten, die sicherstellen, dass eine Überlastung des Gesundheitssystems abgewendet ist, sind wir noch weit entfernt. Lockerungen bei bestehenden Maßnahmen und nächste Öffnungsschritte müssen behutsam und mit Bedacht gesetzt werden, um diese ersten Erfolge nicht zu gefährden und eine noch deutlichere Trendwende sicherzustellen.“

Durch die massive Pandemie-bedingte Belastung war die Intensivmedizin zuletzt stark im Fokus des öffentlichen Interesses. „Es ist auch vielen deutlich geworden, wie wertvoll die hohe Versorgungsqualität, die wir in Österreich auf diesem Gebiet haben, gerade in der Krise ist,“ sagt der ÖGARI-Präsident. „Daher besteht wohl auch breites Einvernehmen, dass die Intensivmedizin über die Pandemie hinaus auch für die Zukunft gestärkt und abgesichert werden muss.“ (red)