Intensivmedizin pocht auf Angebote

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Am 20. Juni ist Welttag der Intensivmedizin. Die Fachgesellschaften ÖGARI, ÖGIAIN und FASIM machten auf die Leistungen und Potenziale des Faches aufmerksam.

Nicht nur am 20. Juni, dem Tag der Intensivmedizin, machen die drei großen intensivmedizinischen Fachgesellschaften ÖGARI, ÖGIAIN und FASIM auf die Aufgaben, Zielsetzungen und die Inhalte der Intensivmedizin aufmerksam. Dazu gehört auch eine realistische Darstellung der Herausforderungen und Belastungen der interdisziplinären Teams an Intensivstationen. Es sei verständlich, dass die meisten Menschen Respekt und großes Unbehagen empfinden, wenn sie an eine Intensivstation denken, erklärt Christoph Hörmann, Präsident der ÖGARI: „Für viele Intensivpatient:innen entwickelt sich der Krankheitsverlauf positiv. Der überwiegende Anteil dieser Patienten verlässt die Intensivstation, um wieder in den Alltag integriert zu werden.“ Während die Medizintechnik die Funktion geschädigter Organe bis zu einer Erholung überbrücken kann, ist die medizinische Obsorge und Pflege der wesentlichste Aspekt und wird immer von einem eingespielten Team erbracht.

Das oft gebrauchte Schlagwort der Apparatemedizin weist Andreas Valentin, Vize-Präsident der ÖGIAIN, deshalb zurück: „In unseren Intensivstationen steht heute neben den umfassenden Möglichkeiten der Intensivmedizin tatsächlich die menschliche Zuwendung, die Erhaltung der Würde eines Menschen und die individuelle Betreuung von Patient:innen und An- und Zugehörigen besonders im Vordergrund.“ Das hat beispielsweise dazu geführt, dass intensivmedizinische Zielwerte wie Blutdruck oder Sauerstoffsättigung nicht nur generell aufgrund von Normwerten festgelegt werden, sondern auf den jeweiligen individuellen Bedarf von Intensivpatient:innen abgestimmt werden kann.

Eva Schaden, Präsidentin der FASIM, bestätigt diese Beobachtung: „Moderne Intensivmedizin, die nicht nur das unmittelbare Überleben von Patient:innen ermöglicht, sondern vor allem auch die bestmögliche Wiedereingliederung der Betroffenen in das vor der Erkrankung oder einem Unfall geführte Leben im Blick hat, ist nur durch die gemeinsame Leistung multidisziplinärer Teams möglich. Um das Potential und – besonders wichtig – die Arbeitszufriedenheit dieser Teams zu erhalten bzw. maßgeblich zu fördern, braucht es aber Arbeitsbedingungen, in denen die selbst gestellten Ansprüche hinsichtlich Therapie- und Betreuungsqualität erfüllt werden können.“ (rüm)