EU-Staaten und WHO suchen Wege aus der Corona-Krise

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Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen in ganz Europa haben die Staats- und Regierungschefs der EU eine intensivere Zusammenarbeit bei der Pandemiebekämpfung vereinbart. Die WHO warnt im Kampf gegen das Virus vor Nachlässigkeit.

In einer Erklärung nach dem EU-Gipfel in Brüssel sprachen sich die Staats- und Regierungschefs der EU für eine bessere Koordination aus. Die derzeitige Situation sei „beispiellos“ und gebe „Anlass zu ernsthafter Besorgnis“. Bessere Koordination solle es bei den Quarantänevorschriften, der grenzüberschreitenden Kontaktverfolgung sowie bei Teststrategien, dem Aufbau von Impfkapazitäten und Reisebeschränkungen geben. Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte nach den Beratungen, es gehe darum, ein ungebremstes Wachstum der Infektionszahlen zu verhindern. Deshalb werde es künftig regelmäßigere Konsultationen auch über Video geben. „Die Frage, wie wir aus dieser Pandemie herauskommen, die entscheidet über die Gesundheit von ganz vielen Menschen. Die entscheidet über die Frage: Wie viele Menschen müssen sterben? Und sie entscheidet auch über unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit“, betonte die CDU-Politikerin.

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts der stark steigenden Corona-Infektionszahlen vor Nachlässigkeit gewarnt. „Die Zahl der gemeldeten COVID-19-Fälle war in Europa in der vergangenen Woche dreimal höher als beim ersten Höhepunkt im März“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. „Auch wenn die Zahl der Todesfälle niedriger war, steigen die Krankenhauseinweisungen und viele Städte berichten, dass ihre Intensivstationen in den kommenden Wochen an ihre Kapazitätsgrenze stoßen werden.“ Wenn gleichzeitig eine Grippewelle komme, stießen Gesundheitssysteme schnell an ihre Grenzen, hieß es. (red)