Gesundheitsminister verspricht nationale Tabak- und Nikotinstrategie

Anlässlich des Weltnichtrauchertages gab es am Dienstag zahlreiche Aufrufe, den Nikotinkonsum zu reduzieren. Vor allem Jugendliche sollten besser geschützt werden.

Rauchen ist noch immer die am weitesten verbreitete Sucht in Österreich. Etwa jeder fünfte Österreicher raucht täglich. Tabakrauchen (inklusive Passivrauchen) ist in Österreich geschätzt für 16 Prozent aller Todesfälle verantwortlich. Im Europäischen Vergleich liegt Österreich bei den täglich Rauchenden über dem Durchschnitt. Ein näherer Blick auf die Statistik zeigt auch: Es besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen sozioökonomischem Status und Rauchverhalten. Personen mit niedrigerem Bildungsabschluss sowie Personen mit niedrigerem Haushaltseinkommen würden häufiger täglich rauchen und seien häufiger Passivrauch ausgesetzt, hieß es.

Der Anteil der Rauchenden, die im vergangenen Jahr erfolglos versuchten haben, aufzuhören, ist hoch. 36 Prozent der täglich Rauchenden hätten dies angegeben, das entspreche hochgerechnet circa 570.000 Personen. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) machte deutlich: Ein Viertel der täglich Rauchenden habe bereits vor dem 15. Lebensjahr angefangen zu rauchen. „Bei Menschen, die mit dem Rauchen aufhören, verbessert sich die gesundheitliche Verfassung deutlich. Bereits nach zwei bis drei Tagen wird das Risiko von Herzanfällen verringert. Nach zwei Wochen bis drei Monaten verbessern sich der Kreislauf und die Lungenfunktion, nach spätestens neun Monaten vermindert sich die Infektanfälligkeit und eine normale Lungenfunktion kann wieder erreicht werden“, hieß es in einer Aussendung.

Vor diesen Hintergründen plant Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne), die Nationale Tabak- und Nikotinstrategie. Ein entsprechender Entwurf wird laut Aussendung aktuell unter Einbindung von 48 maßgeblichen Institutionen und Organisationen erarbeitet. Die ersten Schritte wurden bereits getan: In zwei Erhebungsrunden seien bis dato der Status quo von bundesweit umgesetzten Maßnahmen sowie die spezifisch österreichischen Bedürfnisse bzw. Notwendigkeiten erhoben worden. Die Bandbreite der vorgeschlagenen Maßnahmen reiche von Prävention und Aufklärung über den Ausbau von Entwöhnungsprogrammen bis hin zu gesetzlichen Erfordernissen, hieß es. Die Strategie soll sehr breit angelegt werden, neben den herkömmlichen Tabak- und verwandten Erzeugnissen auch alle neuartigen Produkte (wie Nikotinbeutel) mitumfassen, und ebenso die Auswirkungen des Konsums auf Mensch und Umwelt mitberücksichtigen, wurde angekündigt. (red)