Hausärzte wollen testen und fordern mehr Unterstützung

Die Österreichische Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (ÖGAM) fordert bessere Möglichkeiten, um in Coronazeiten Patienten wohnortnah zu unterstützen. Nur so könnten auch die Krankenhäuser entlastet werden, sagt ÖGAM-Präsident Christoph Dachs.

„Wenn wir die nächsten Monate unnötig schwere Verläufe anderer gut behandelbarer Erkrankungen vermeiden wollen, müssen wir diesen Patienten auch Sicherheit geben. Sie dürfen keine Angst vor Ansteckungen in Arztpraxen haben und müssen Sicherheit haben, dass man sich um sie kümmert.“ Das betont die Österreichische Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (ÖGAM) am Dienstag und fordert Flexibilität des Systems – etwa durch eine telemedizinische Krankschreibung für alle – sowie Möglichkeiten zur Triage und zeitnahen Testung. Auch das Contact Tracing müsse sofort starten – nicht erst Tage später, sagt ÖGAM-Präsident Christoph Dachs.

„Wir brauchen eine österreichweit flächendeckende PCR-Testung durch Hausärzte und Hausärztinnen: Wir sind erste Ansprechpartner! Die Nummer 1450 ist für Ausnahmesituationen da – so wie immer. Warum kann das zum Beispiel Salzburg seinen Bürgern bieten, der größte Teil Österreichs nicht“, sagt Dachs. Hausärzte könnten testen, seien dafür ausgerüstet und dürfen es. Mit dem Vorteil, dass in Kooperation mit lokalen Labors das Ergebnis innerhalb von 24 bis 48 Stunden vorliegend ist. Dachs weiter: „Wir brauchen die Möglichkeit zur telemedizinischen Krankschreibung – für Alle. Das gibt uns bessere Möglichkeiten, Infektionen zu vermeiden, Risikopatienten zu schützen und auch Patienten mit Symptomen besser für eine Testung zu koordinieren und unnötige Quarantänen sowie Cluster zu vermeiden. Das wäre ein größerer wirtschaftlicher Schaden als möglicherweise ein zur Vorsicht ausgestellter Krankenstand bis zur endgültigen Abklärung der Symptomatik.“ Die Hausärztinnen und Hausärzte seien bereit, die Verantwortung für die wichtige Aufgabe in Pandemiezeiten zu übernehmen und „wir fordern alle Verantwortungsträger dazu auf, uns dabei zu unterstützen. Nur gemeinsam können wir diese herausfordernde Situation meistern.“ (red)

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