Kanzlerrede: Die wichtigsten Punkte und die Reaktionen

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Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat seine Pläne bis 2030 präsentiert. RELATUS hat die Kanzlerrede gehört und bringt hier alle Zitate zum Thema Gesundheit zum Nachlesen.

„Es ist zu begrüßen, dass sich der Bundeskanzler in seiner Rede zur Nation auch mit den brennenden Themen in der Gesundheitsversorgung befasst“, sagt Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK). Neu seien die Themen aber nicht. So sei beispielsweise der Ausbau der wohnortnahen Versorgung auch als Zielsetzung im Regierungsprogramm vorgesehen: „Bis heute hat sich leider an der prekären Situation nicht viel verändert, wir benötigen hier mehr Taten seitens der Politik und Sozialversicherung“, betont Steinhart. Die grundsätzlichen Überlegungen des Bundeskanzlers seien an sich gut, einige Vorschläge müssten aber noch überdacht werden. Doch was hat der Kanzler in seiner rund 90-minütigen Rede genau gesagt? RELATUS bringt hier alle Aussagen wörtlich, die das Gesundheitswesen betreffen:

„Ich bin der Wissenschaft mehr als dankbar für das, was sie (in der Pandemie, Anm.) geleistet hat, bei der Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten.“

„Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir immer älter werden. Aber Ziel muss es sein, dass wir nicht nur älter werden, sondern dass wir gesund älter werden.“

„Um gesund älter zu werden, braucht es auch ein leistungsfähiges Gesundheitssystem.“

„Ja, wir haben eines der besten Gesundheitssystem auf der Welt, aber andererseits sehen wir immer mehr, dass es auch Probleme gibt – lange Wartezeiten bei wichtigen Operationen, lange Wartezeiten auf notwendige Untersuchungen, zu wenige Kassenärzte, und das Grundproblem: zu wenig Ärzte nach dem Studium.“

„Es braucht einen Masterplan, damit bis 2030 in allen Regionen Österreichs ausreichend Kassenärzte zur Verfügung stehen. Wir müssen die Versorgungssicherheit am Land und in der Stadt herstellen. Wir werden 800 zusätzliche Kassenärzte bis 2030 brauchen.“

„Und wir sehen auch bei der Ausbildung der Ärztinnen und Ärzte gibt es seltsame Entwicklungen: Aus meiner Sicht braucht es mehr Studienplätze aber gleichzeitig auch eine Berufspflicht für die, die das Medizinstudium in Österreich abschließen, um dann auch der Gesellschaft etwas von dem ein stückweit zurückzugeben, was sie kostenlos in Anspruch genommen haben.“

„Wir erleben, dass deutsche Studierende, die in Deutschland den Numerus Clausus nicht erfüllen, nach Österreich kommen, hier das Studium abschließen und dann als Ärzte wieder in Deutschland arbeiten. Und wir erleben, dass österreichische Studierende in Deutschland studieren und dann dort als Ärzte arbeiten. Das ist eine Entwicklung, die nicht vernünftig ist. Wir müssen an die Ursachen gehen und wir müssen dieses Problem vor allem lösen, weil es die medizinische Versorgungssicherheit in unserem Land betrifft.“

„Vorsorge ist auch ein Schlüssel – länger gesund zu bleiben, dass Menschen weniger krank werden und das Wichtigste ist, es ist in Wahrheit eine Win-Win-Situation für die Menschen an sich und die Systeme.“