Marker für Long-Covid entdeckt

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Ein Protein im Blut, das bei Infektionen der Abwehr dient, ist laut einer Studie von Forscher:innen der MedUni Wien bei Long-Covid auch noch bis zu zehn Monate nach der Erkrankung nachweisbar. Es kann als Marker dienen. 

Geschätzte zehn Prozent der Menschen, die eine Covid-19-Erkrankung durchgemacht haben, leiden danach an Long-Covid. Zu den Symptomen zählen dabei Atembeschwerden, Erschöpfung mit verminderter Leistungsfähigkeit bis hin zu ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom). Forschende unter der Leitung von Winfried Pickl und Rudolf Valenta vom Institut für Immunologie an der Medizinischen Universität Wien haben nun im Rahmen einer Studie einen Biomarker für die Erkrankung entdeckt.  

Für die Studie verglichen die Forschenden sogenannte Akutphaseproteine im Blut von 141 Covid-19-Genesenen zehn Wochen und dann noch einmal zehn Monate nach der Infektion mit den Werten von 98 nicht infizierten Kontrollpersonen. Sie stellten fest, dass ein bestimmter Proteinwert, Pentraxin 3 (PTX-3) bei Long-Covid-Patient:innen bis zu zehn Monate nach dem Abklingen der Infektion erhöht ist. Akutphaseproteine werden bei Infektionen rasch ins Blut ausgeschüttet, um Infektionen abzuwehren. Normalerweise kehren sie kurz nach dem Abklingen der akuten Infektion zu ihrem Ausgangswert zurück.  

Valenta über die möglichen Gründe für das lange Anhalten des hohen PTX-3-Spiegels: „Wir gehen davon aus, dass die erhöhten PTX-Spiegel einen immer noch ablaufenden Reparaturmechanismus im Körper anzeigen oder aber gar das Verbleiben von SARS-CoV-Resten im Körper selbst.“ Mit dem Beweis für langanhaltende Immunaktivierung und fortwährende Reparaturprozesse wurde laut den Forschern auch eine weitere Möglichkeit aufgezeigt, wie ME/CFS entstehen könnte. (sst)