Meinung: Raucherdebatte benebelt Wirtschaftsvertreter

Martin Rümmele ist Chefredakteur von Relatus.

Die Debatte um den Nichtraucherschutz kommt nicht zur Ruhe. Jetzt fordern Wirtschaftskammer und FPÖ, dass zumindest am Abend in Lokalen geraucht werden darf.

Das einst beschlossene, dann von der ÖVP-FPÖ-Regierung abgesagte und nach dem Platzen der Regierung wieder beschlossene allgemeine Rauchverbot ab 1. November in der Gastronomie wird erneut Wahlkampfthema. Die Wirtschaftskammer und die FPÖ denken ernsthaft darüber nach, dass man Lokalen in der Abend- und Nachtgastronomie Raucherräume ermöglicht. Das Argument: Anrainer könnten gestört werden, wenn Gäste eines Lokals im Freien rauchen.

Es wird langsam wirklich mühsam, immer wieder auf die Erfolge anderer Länder mit einem Gastronomierauchverbot hinzuweisen, oder auf die hohen Krebs- und Herzinfarktzahlen, oder, dass Österreich in Sachen Prävention international weit abgeschlagen ist. Es ist alles gesagt und eigentlich alles klar. Es geht offenbar längst nicht mehr um eine sachliche Debatte, sondern um reinen Populismus, Wahlkampfrhetorik und Geld. Die ÖVP hat einst im Parlament für, dann gegen und dann doch wieder für ein Rauchverbot gestimmt. Verstehe das wer will. Es sollte aber allen klar sein, dass es hier um Menschenleben geht. (rüm)