Penningers Pläne für MedUni Wien

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Josef Penninger übernimmt die erste Professur für personalisierte Medizin an der MedUni Wien und wird dort das Eric-Kandel-Institut mitgestalten. Jetzt skizzierte er seine Pläne.

Der ehemalige Gründungsdirektor des Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Akademie der Wissenschaften in Wien Josef Penninger hat sich viel vorgenommen: Er übernimmt die erste Professur für Personalisierte Medizin an der Medizinischen Universität Wien und wird gleichzeitig ab 1. Juli wissenschaftlicher Geschäftsführer des deutschen Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI). „Ich bin zu 100 Prozent Direktor des HZI und habe auch eine 25-Prozent-Professur in Wien, mit der Aufgabe mitzuhelfen, das Eric-Kandel-Institut zu gestalten“, erklärt Penninger, der sich über das Angebot der MedUni Wien freut und dem es ein persönliches Anliegen ist, das Institut seines Mentors Kandel mitzugestalten: „Ich habe Eric persönlich versprochen, dass ich mich darum kümmern werde – that’s personal“, meinte der 58-Jährige gegenüber der APA.

Seiner Vision nach soll das Kandel-Institut „absolute Weltklasse sein für mehr angewandte biomedizinische Forschung“, Ideen von jungen Ärzt:innen und Forschungsgruppen des Allgemeinen Krankenhauses (AKH) sollen besonders gefördert werden. „Wir müssen für die vielen jungen Talente, die in Wien Medizin studieren, und für die tollen Ärzt:innen am AKH Strukturen schaffen, damit diese nicht verloren gehen, dass sie anständig bezahlt werden und genug Zeit haben zu forschen“, sagt Penninger, der auch selbst forschen möchte. Seine Forschungsgruppe, die er auch nach dem Wechsel nach Kanada am IMBA behalten hat, will er an die Medizin-Uni transferieren, sobald das Gebäude für das Eric-Kandel-Institut 2026 fertig ist. Ab dann sollen an dem Institut am Campus der Medizinischen Universität Wien rund 200 Forscher individuell auf einzelne Patient:innen zugeschnittene Präventions-, Diagnose- und Therapiemethoden entwickeln.

Die Kosten für die Forschungseinrichtung in Höhe von 90 Millionen Euro werden zu einem großen Teil aus dem EU-Wiederaufbaufonds (75 Millionen Euro für den Bau) getragen, weitere zwei Millionen Euro wurden durch Spenden aufgebracht, den Rest finanzieren Bund und die MedUni Wien. Penninger leitete von 2003 bis 2018 als Gründungsdirektor das Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien. 2018 übernahm er die Leitung des Life Sciences Institute (LSI) der University of British Columbia (Kanada), seinen Angaben zufolge das größte derartige Institut an einer kanadischen Uni mit rund 1.000 Mitarbeitern und 90 Forschungsgruppen. Nun kommt er zurück nach Europa. (APA/kagr)