Studie: Life Sciences führend bei Patenten

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Seit dem Jahr 2000 haben heimische Forschungsinstitutionen mehr als 5.600 Patente und Gebrauchsmuster angemeldet. Spitzenreiter sind die Medizin- und Biotechnologie. 

Hinter den insgesamt 5.644 Patenten und Gebrauchsmustern stehen mehr als 1.800 Erfindungen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Österreichischen Patentamts, die erstmals das Patentierungs- und Verwertungsverhalten heimischer Forschungsinstitutionen systematisch untersucht. Damit spielen diese eine wesentliche Rolle bei der Verwertung von Erfindungen zu neuen, marktfähigen Produkten. 

Der Großteil der angemeldeten Patente entfällt auf die Bereiche Biotechnologie, Pharmazeutika, Medizintechnologie und Messtechnik. Diese vier Technologiefelder machen fast die Hälfte aller Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen seit dem Jahr 2000 aus. Weitere führende Bereiche sind Computertechnologie, die Analyse biologischer Materialien sowie elektrische Maschinen, Geräte und Energie. 

Unter den Forschungseinrichtungen sind Universitäten die größten Innovationstreiber: Drei Viertel (74 %) aller Patentanmeldungen im Untersuchungszeitraum entfallen auf sie. Führend ist die Technische Universität Wien (1.132 Anmeldungen), gefolgt von der Technischen Universität Graz (544 Anmeldungen) und der Medizinischen Universität Wien (433 Anmeldungen). Unter den außeruniversitären Forschungseinrichtungen sticht das Austrian Institute of Technology (AIT) mit 23,4% (763 Anmeldungen) hervor.   

„Diese Studie zeigt eindrucksvoll: Österreichs Forschungsinstitutionen haben sich in mehreren Technologiefeldern einen Spitzenplatz erarbeitet“, betont Peter Hanke, Bundesminister für Innovation, Mobilität und Infrastruktur. „Mit dem Österreichischen Patentamt wollen wir den Weg von der Erfindung zur Marktreife noch konsequenter unterstützen, etwa durch den Ausbau von Beratungsleistungen für Technologietransfer und Verwertung.“ Stefan Harasek, Präsident des Österreichischen Patentamts, unterstreicht: „Mit unseren Services wollen wir Forschungseinrichtungen gezielt unterstützen, denn erfolgreicher Technologietransfer nützt der gesamten Gesellschaft.“ 

Die Ergebnisse basieren auf einer quantitativen Datenanalyse von Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen seit dem Jahr 2000 und einer qualitativen Umfrage unter österreichischen Forschungsinstitutionen. Diese zeigt, dass der Umgang mit geistigem Eigentum deutlich an Bedeutung gewonnen hat: 84 Prozent der befragten Institutionen verfügen über eine Strategie zum Schutz und zur Verwertung geistigen Eigentums. Gleichzeitig zeigen sich Herausforderungen wie etwa Zielkonflikte zwischen wissenschaftlicher Publikation und Patentschutz, begrenzte Ressourcen oder Unsicherheiten bei der wirtschaftlichen Bewertung von Erfindungen. Trotz zunehmender Internationalisierung werden weiterin knapp 40 Prozent aller Erstanmeldungen technischer Innovationen beim Österreichischen Patentamt eingebracht. Damit liegt dieses noch vor dem Europäischen Patentamt (33 Prozent). (tab) 

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